Robust aufgestellt sieht sich MVV Energie, wie das Unternehmen auf der diesjährigen Bilanzpressekonferenz erläuterte

MVV Energie sieht sich mit seinen Kennzahlen für das Geschäftsjahr 2022, die das Unternehmen jetzt präsentierte, in seinem klimapositiven Kurs bestätigt (Quelle: Laufkötter)

„Dies entspricht dem höchsten Investitionsvolumen der vergangenen sechs Jahre“, sagte der MVV-Vorstandsvorsitzende Dr. Georg Müller, der die Kennzahlen für das Geschäftsjahr 2022 präsentierte. Die bereinigten Umsatzerlöse stiegen um 2 % gegenüber dem Vorjahr auf 4,2 Mrd. €. Das operative Adjusted EBIT lag bei 298 Mio. €; der bereinigte Jahresüberschuss nach Fremdanteilen von MVV verbesserte sich um 26 Mio. € auf 176 Mio. €.

Die Zahlen belegen laut Müller, dass das Unternehmen auch in einem schwierigen Marktumfeld robust aufgestellt ist. „Unsere konsequente strategische Ausrichtung auf eine #klimapositive Zukunft und unsere sich ergänzenden Geschäftsmodelle haben uns in diesen bewegten Zeiten Widerstandskraft verliehen“, so der MVV-Chef. Den Kurs #klimapositiv von MVV sowie ihr Mannheimer Modell mit seinem Dreiklang aus Wärmewende, Stromwende und grünen Kundenlösungen betrachtet Müller nicht nur als „interne Richtschnur für die gesamte MVV-Gruppe, sondern zugleich als externes Differenzierungsmerkmal im Wettbewerb“.

Grüne Wärme

Hinsichtlich der Wärmewende wird das Unternehmen in Mannheim und der Region die Fernwärmeversorgung bis 2030 auf 100 % grüne Energiequellen umstellen. Ein Meilenstein auf dem Weg zur grünen Wärme ist der Bau einer ersten Flusswärmepumpe, mit dem MVV zusammen mit dem Grosskraftwerk Mannheim im Frühjahr 2022 begonnen hat. Nach der Inbetriebnahme 2023 wird sie Fernwärme für rund 3.500 Haushalte erzeugen und dabei jährlich bis zu 10.000 t CO2 einsparen. Zudem rüstet MVV ihr Biomassekraftwerk für die Nutzung von Abwärme ab dem Jahr 2024 um. Hinzu kommen weitere Optionen: Tiefengeothermie, zusätzliche Biomethananlagen, Elektrodenkessel, die Nutzung weiterer industrieller Abwärmepotenziale sowie vor allem für den Standort Kiel die Umstellung von Gasmotoren auf Wasserstoff.

Um die Potenziale der grünen Wärme in der Fläche möglichst breit nutzen zu können, baut das Unternehmen seine Fernwärmenetze an allen Standorten weiter aus und verdichtet sie. Zudem werden die Netze an die „grüne“ Erzeugung angepasst. Hinsichtlich der Transformation der Wärmenetze bewerte MVV die Bundesförderung effiziente Wärmenetze, die dieses Jahr in Kraft getreten ist, grundsätzlich als positiv, so MVV-Technikvorstand Dr. Hansjörg Roll. Allerdings müsse die Finanzausstattung nachgebessert bzw. angehoben werden. Zudem forderte Roll eine inhaltliche Anpassung: „Auch die Nutzung von Altholz als erneuerbare Energie sollte möglich sein.“

EHP-Redaktion

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