MVV will bereits bis 2035 #klimapositiv sein.

Der Vorstand von MVV Energie präsentierte die Bilanz des Geschäftsjahrs 2023 (v.l.): Ralf Klöpfer, Dr. Georg Müller und Verena Amann (Quelle: MVV)

„Bis 2035 – und damit fünf Jahre früher als ursprünglich geplant – werden wir #klimapositiv. Wir werden mit voller Kraft und mit mehr Tempo alle verfügbaren Potenziale für die Umsetzung der Energiewende und damit für echten Klimaschutz heben,“ erklärte der MVV-Vorstandsvorsitzende. Dafür wird das Unternehmen in der Dekade bis 2033 rd. 7 Mrd. € für ein konzernweites grünes Wachstum aufwenden; dies entspricht mehr als dem Doppelten des bisher avisierten Investitionsvolumens.

Im Geschäftsjahr 2023 hat MVV bereits 344 Mio. € in nachhaltiges Wachstum und Bestand investiert – ihr bislang höchstes Investitionsvolumen der vergangenen acht Jahre. Dabei hat das Unternehmen vor allem den Ausbau grüner Erzeugungsmethoden für Wärme und Strom vorangetrieben sowie in die Ertüchtigung seiner Netze investiert.

Vergrünung der Fernwärme

Das Mannheimer Modell von MVV mit seinem Dreiklang aus Wärmewende, Stromwende und grünen Kundenlösungen soll für den noch schnelleren und noch fokussierteren #klimapositiv-Kurs weiterhin den Leitrahmen bilden. Dafür hebt das Energieunternehmen seine Klimaschutzziele über alle Bausteine des Mannheimer Modells hinweg weiter an: Die Fernwärmeerzeugung in Mannheim und der Region sowie in Offenbach soll bis 2030 zu 100 % aus klimaneutralen Quellen stammen. Am Standort Kiel – und damit dann konzernweit – wird die Umstellung bis 2035 erreicht sein, wenn das dortige Gasheizkraftwerk mit Wasserstoff betrieben wird.

In Mannheim hat MVV zuletzt beispielsweise die größte, in ein Fernwärmesystem eingebundene Flusswärmepumpe Deutschlands in Betrieb genommen. Außerdem verdichtet das Unternehmen sein Fernwärmenetz und baut sein Angebot an dezentralen Wärmelösungen, vor allem durch Wärmepumpen, weiter aus, um zukünftig allen Mannheimer Bürgern ein Dekarbonisierungsangebot für ihre Wärmeversorgung machen zu können.

Negative Gesamtemissionen bis 2035

Als Zwischenschritt auf dem Weg in eine #klimapositive Zukunft bis 2035 reduziert MVV außerdem ihren gesamten CO2-Fußabdruck auf Netto-Null. In die Klimabilanz werden dabei alle Treibhausgasquellen einbezogen – also einschließlich der vor- und nachgelagerten Lieferkette und ihrer Beteiligungsgesellschaften.

Zudem wird MVV durch „Bioenergy Carbon Capture Usage and Storage“ der Atmosphäre aktiv CO2 entziehen, es dauerhaft binden, nutzen oder speichern. Hier hat das Unternehmen im Geschäftsjahr 2023 bereits erste wichtige Meilensteine erreicht: Mit einer Pilotanlage in Mannheim testet MVV derzeit die Abscheidung, Verflüssigung und die Verladung von CO2 im vollständigen Prozess-Setup; in Dresden betreibt das Unternehmen mit einer Bioabfallvergärungsanlage bereits die erste konzerneigene #klimapositive Anlage. MVV wird diese Technik auf der Basis gewonnener Betriebserfahrungen sukzessive in ihrem weiteren Anlagenpark anwenden. So will MVV nicht nur eigene unvermeidbare Restemissionen ausgleichen, sondern – über die zusätzlich entzogenen Mengen – bereits bis 2035 negative Gesamtemissionen erreichen und damit #klimapositiv werden.

Geschäftsjahr 2023

„Wir haben ambitionierte Klimaschutzziele innerhalb unserer Gruppe, weshalb wir regelmäßig auch unser Beteiligungsportfolio nach Faktoren wie Strategiekompatibilität, Wirtschaftlichkeit und dem Beitrag zu unseren Dekarbonisierungszielen überprüfen und bewerten“, sagte Müller. So würden die Erlöse aus dem Verkauf der tschechischen Aktivitäten sowie der Anteile an den Stadtwerken Ingolstadt die Investitionsfähigkeit von MVV in den nächsten Jahren stützten.

Diese Veräußerungsgewinne seien neben den Aktivitäten bei der Vermarktung erneuerbarer Energien und im Handel ein Grund für das ungewöhnlich hohe Ergebnis des Unternehmens für das Geschäftsjahr 2023: MVV hat ein Adjusted EBIT in Höhe von 880 Mio. € (Vorjahr: 353 Mio. €) erwirtschaftet. Die bereinigten Umsatzerlöse steigerte das Unternehmen um 3,3 Mrd. € auf 7,5 Mrd. € (Vorjahr: 4,2 Mrd. €). Die Erhöhung sei hauptsächlich auf das hohe Niveau der Großhandelspreise für Strom zurückzuführen. Der bereinigte Jahresüberschuss nach Fremdanteilen verbesserte sich deutlich um 337 Mio. € auf 513 Mio. €.

EHP-Redaktion

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