Die Städtischen Werke nutzen die exakten Prognosedaten der neuen Wetterstation in Kassel für die Fernwärmeversorgung

Städtische-Werke- und KVG-Vorstandsvorsitzender Dr. Michael Maxelon betont die Bedeutung exakter Prognosedaten für die Fernwärmeversorgung, die die neue Wetterstation in Kassel liefert (Quelle: Kasseler Verkehrs- und Versorgungs-GmbH)

Die nordhessische Metropole Kassel hat seit sieben Jahren keine offizielle Wetterstation mehr. Der alte Standort entsprach nicht mehr den geforderten meteorologischen Gütekriterien und wurde daher aufgegeben. Die Kasseler Wetterdaten werden seitdem hilfsweise aus der nächstgelegenen Wetterstation in Schauenburg-Elgershausen erstellt.

Doch die Wetterdaten aus Schauenburg waren nicht gut auf Kassel mit seiner besonderen Kessellage übertragbar. „Deshalb haben wir uns für eine neue Kasseler Wetterstation eingesetzt. Sie ist für uns von strategischer Bedeutung“, so Dr. Michael Maxelon, Vorstandsvorsitzender der Städtischen Werke und Geschäftsführer der Kasseler Verkehrs- und Versorgungs-GmbH (KVV). „Gerade in der Fernwärmeversorgung benötigen wir exakte Prognosedaten, um zum richtigen Zeitpunkt die richtige Fernwärmemenge zur Verfügung zu haben.“

Die Station liefert bereits jetzt Wetterdaten. Zur Vorhersage genutzt werden können sie aber erst in 18 Monaten. In der Zwischenzeit wird die Wetterstation kalibriert, sie „lernt quasi ihre Umgebung kennen“ und ihre Daten werden mit denen anderer Station abgeglichen.

Sven Plöger, Diplom-Meteorologe und Wettermoderator in der ARD, ist besonders von der Lage der Wetterstation angetan, die sich auf dem Gelände einer Wassergewinnung der Städtische Werke Netz + Service GmbH befindet: „Der Standort muss einen ganzen Katalog von Vorgaben und Kriterien der World Metrological Organisation erfüllen. Beispielsweise sehr große Mindestabstände bei der Windmessung, Schutz vor Fremdeinwirkungen oder Gras als Untergrund für die Temperaturmessung. Im städtischen Bereich sind diese Anforderungen nur schwer einzuhalten. Und jetzt haben wir mit diesem Gelände einen der besten Standorte in Deutschland zur Messung von Stadtklima.“

EHP-Redaktion

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