Im „Guidebook for the Digitalisation of District Heating: Transforming Heat Networks for a Sustainable Future“ erläutern Experten, wie sich Digitalisierungsmöglichkeiten in der Fernwärme realisieren lassen (Quelle: Gerd Altmann auf Pixabay)
Im „Guidebook for the Digitalisation of District Heating: Transforming Heat Networks for a Sustainable Future“ stellen die Experten sowohl die technologische als auch die ökonomische und rechtliche Seite dar. Zahlreiche Fallbeispiele belegen: Digitalisierung ist eine essenzielle Technologie für die Dekarbonisierung der Wärmeversorgung und mit den Anforderungen an Flexibilität, der Einbindung erneuerbarer Energien und der daraus erwachsenden Komplexität der Anlagen geradezu notwendig.
Das Handbuch entstand im Rahmen des „Annex TS4“ des Technology Collaboration Programme zu Fernwärme und -kälte der Internationalen Energie-Agentur IEA. Bei diesem Projekt arbeiteten Forschungsinstitute aus Belgien, China, Dänemark, Deutschland, Frankreich, Großbritannien, Kanada, Norwegen, Österreich, Schweden und Südkorea zusammen. Aus Deutschland engagierten sich hier neben dem Fraunhofer IEE als Koordinator die Universität Stuttgart, die Hafen-City Universität Hamburg und die Universität Kassel. Auch die Stiftung Umweltenergierecht und das Fraunhofer-Institut für Solare Energiesysteme (ISE) steuerte Fachwissen bei. AGFW Der Energieeffizienzverband für Wärme, Kälte und KWK e. V. und viele Unternehmen unterstützten das Projekt mit ihrem Know-how. Die englischsprachige Fassung des Handbuchs ist in gedruckter Form erschienen und kann über den AGFW bezogen werden.
„Die Klimaziele im Gebäudesektor lassen sich nur mit Hilfe von Digitalisierungsmaßnahmen in der Fernwärme effizient erreichen. Unser Handbuch weist den Weg dahin: Es zeigt Versorgern, der Politik und anderen Interessierten, wie sich Digitalisierungsmaßnahmen der Netze unter unterschiedlichsten Randbedingungen realisieren lassen“, sagt Dr. Dietrich Schmidt, Forschungsschwerpunktleiter Thermische Energietechnik am Fraunhofer IEE.
Dr. Heiko Huther, Leiter Forschung & Entwicklung des AGFW, begrüßt ebenfalls die Fertigstellung des Handbuchs: „Die Digitalisierung ist für die Einbindung erneuerbarer Energien in Fernwärmenetzen und den effizienten Betrieb der Systeme ein wichtiges Thema. Die hier zusammengestellten Fakten zur Digitalisierung und die vielen gesammelten Fallbeispiele unterstützen die weitere Umsetzung der nötigen Maßnahmen und helfen so bei der weiteren Entwicklung.“ Diese werde der AGFW auch in Zukunft unterstützen.
Die Experten zeigen im Handbuch, wie sich Digitalisierungsmöglichkeiten in der Fernwärme realisieren lassen. Die Einführung von digitalen Prozessen hat in der Fernwärmebranche für die Versorger zahlreiche Vorteile. Den nötigen Investitionen in die Digitalisierung stehen ökonomische Vorteile für den effizienteren Betrieb und die mögliche Umsetzung von neuen digitalen Geschäftsmodellen gegenüber. Beispiele zeigen, dass die Investitionen sich innerhalb kurzer Zeit bezahlt machen, wie die Wissenschaftler errechnet haben.