Leicon nennt sich das neue Unternehmen, das sich auf die Versorgung von Quartieren mit kalter Nahwärme spezialisiert hat

Alfred Schaper (l.) und Daniel Wolter, Geschäftsführer der Leicon GmbH, die sich auf kalte Nahwärme spezialisiert, um Quartiere klimaneutral mit Wärme zu versorgen (Quelle: Leicon)

Zielgruppe sind Kommunen und Projektentwickler. Leicon berät Vertreter der Wirtschaft und der öffentlichen Hand, wie sie die Technologie erfolgreich nutzen können. Dazu bringen beide Gesellschafter ihr Know-how ein. Die LeineNetz realisierte in der Vergangenheit bereits zwei kalte Nahwärmenetze, darunter das deutschlandweit zweitgrößte in Neustadt am Rübenberge. Die Avacon Natur hat 2020 im Rahmen des Konsortiums „TransUrban.NRW“ den Förderbescheid für das bundesweit zweite Reallabor der Energiewende erhalten, das vier Quartiersprojekte in Gelsenkirchen, Mönchengladbach, Herne und Erkrath enthält, die alle auf kalter Nahwärme aufbauen.   

Vorteile der kalten Nahwärme

Kalte Nahwärme nutzt die Wärme aus dem Boden. Ein System aus Rohrleitungen wenige Meter unter der Erdoberfläche und einzelnen Wärmepumpen in Häusern erzeugt klimaneutral Wärme, sofern Ökostrom verwendet wird. Im Sommer lassen sich Wohnungen und Häuser mit der Technik kühlen. Die Wärme aus den Räumen wird dabei zurück in den Boden geleitet.

Mit kalter Nahwärme lassen sich auch kleine Grundstücke versorgen, auf denen nicht genügend Platz für individuelle Bodenkollektoren ist. Je nach Gegebenheiten vor Ort können zukünftig andere Wärmequellen, beispielsweise Abwärme aus der Industrie, mit der kalten Nahwärme kombiniert werden. Ein weiterer Vorteil der kalten Nahwärme ist ein niedriger Primärenergiefaktor: In dem neuen Nahwärmenetz in Neustadt am Rübenberge liegt der Wert beispielsweise unter 0,5.

EHP-Redaktion

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