Kesselschaden

Fernwärmenetze: Bild 2. Die Jumbostil-Einheiten lassen sich bequem mit dem Gabelstapler transportieren und austauschen

Bild 2. Die Jumbostil-Einheiten lassen sich bequem mit dem Gabelstapler transportieren und austauschen (Bildquelle: Orben)

Nach dem Auftreten des Kesselschadens im Heizwerk (HW) und dessen Reparatur sollte das Kreislauf- und Ergänzungswasser von zwei Fernwärmenetzen mit einmal rd. 5 500 m3 und einmal 720 m3 komplett für die salzarme Fahrweise aufbereitet werden. Denn Mitte 2017 lag die Leitfähigkeit des Kreislaufwassers bei 400 µS/cm. „Diese Werte sind üblich für salzhaltige Fahrweise, da das Ergänzungswasser nur enthärtet und durch Phosphate der pH-Wert angehoben wurde“, ergänzt Wagner. „Allerdings führte der dauerhafte Sauerstoffeintrag durch die offene Druckhaltung und das unentgaste Ergänzungswasser hauptsächlich zu Problemen.“

Neue Wasseraufbereitung für das kleinere Netz

Zunächst wurde das kleinere Netz auf die salzarme Fahrweise umgestellt. Dieses Netz konnte über zwei HW befüllt werden. Da in einem der HW die für die Druckhaltung benötigten Ausdehnungsgefäße aus technischen Gründen nicht genutzt werden konnten, sollte die Befüllung bzw. Nachspeisung für das Netz deshalb über das Ausdehnungsgefäß des zweiten HW vorgenommen werden. Eigens für die Befüllung des kleineren Netzes ist in dem HW eine neue Wasseraufbereitung eingebaut worden. Diese neue Nachspeisewasseraufbereitung arbeitet über Kaltwassermischbettfilter. Die Mischbettfilter entsalzen das Nachspeisewasser und erzeugen so vollentsalztes Wasser. Die Anlage ist zusätzlich mit einer Leitfähigkeitsmessung ausgestattet, um die Wasserqualität zu überprüfen und auch feststellen zu können, wann ein Mischbettfilter erschöpft ist und gewechselt werden muss. Außerdem ist diese Wasseraufbereitung so in das HW eingebaut, dass wahlweise in das eine oder in das andere Netz eingespeist werden kann.

Um die Kreislaufwasserqualität auf Dauer konstant halten zu können, ist in dem HW an der Trennstelle ein spezieller Rohrverteiler eingebaut worden. So konnte sowohl eine Teilstromentsalzung als auch eine Vakuumentgasung vorgenommen werden. Auch an einen Magnetitabscheider wurde gedacht.

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