Teilstromentsalzung mit Inline-Kombiflex-System

Fernwärmenetze: Bild 3. Die Ministil-Kartuschen können je nach Bedarf und Platz für die stationäre Vor-Ort-Entsalzung eingesetzt werden

Bild 3. Die Ministil-Kartuschen können je nach Bedarf und Platz für die stationäre Vor-Ort-Entsalzung eingesetzt werden (Bildquelle: Orben)

Fernwärmenetze: Bild 4. Die Inline-Kombiflex-Anlage ermöglicht eine sukzessive Entsalzung des Kreislaufwassers im Bypassverfahren

Bild 4. Die Inline-Kombiflex-Anlage ermöglicht eine sukzessive Entsalzung des Kreislaufwassers im Bypassverfahren (Bildquelle: Orben)

Für die Teilstromentsalzung griff der Versorger auf das Inline-Kombiflex-System (Bild 3) von Orben zurück. Diese kompakte Anlage ist mit Kartuschen bestückt, die ohne großen Aufwand bei Erreichen der Sättigungsgrenze ausgetauscht werden können. „Die Inline-Kom­biflex-Aggregate sind eigens für die Feinstfiltration und Vollentsalzung im Bypassverfahren ausgelegt. Sie haben eine eigene Umwälzpumpe und können über einen herkömmlichen 230-Volt-Stromanschluss betrieben werden“, erläutert Rothe. Das Besondere an diesen Aggregaten ist die Ionentauscherkartusche: Sie liefert bis zu 8,5 m3 Reinst­wasser bei einer Durchlaufgeschwindigkeit bis 1,8 m3/h. „Der Betreiber der Anlage kann in kürzester Zeit bei uns eine Ersatzpatrone ordern, die wir im Austausch gegen die gesättigte Patrone liefern“, so der Wasseraufbereitungsspezialist. Durch die kompakte Bauweise kann das Aggregat zudem auf kleinstem Raum für die Wasseraufbereitung eingesetzt werden. Die Grundfläche misst gerade mal 1 200 mm · 800 mm, die Gesamthöhe einschließlich Kartusche liegt bei 1,35 m (Bild 4). Im HW selbst installierten die Spezialisten des Versorgers mehrere Messaggregate, um permanent die Leitfähigkeit in µS/cm, den PH-Wert sowie den Restsauerstoff im Kreislaufwasser zu messen.

Umbau der Wasseraufbereitung für das große Netz

Nach der Aufbereitung des Kreislaufwassers in dem kleineren Netz nahm sich der Fernwärmeversor-ger das größere Netz mit einer Gesamtkapazität von rd. 5 500 m3 Füllwasser vor. Allerdings musste dafür zunächst die Wasseraufbereitung für das Ergänzungswasser in einer Fernwärmeübergabestation umgebaut werden. Hier bezieht das Unternehmen Fernheizwasser aus einem Großkraftwerk. Die Aufbereitungsanlage wurde dahingehend modifiziert, dass das Fernwärmewasser vollautomatisiert über einen Warmwasserzähler in den dortigen Speisewasserbehälter gefüllt werden kann. Sollte die Menge nicht ausreichen, ist zusätzlich eine eigene Umkehrosmoseanlage zur Wasseraufbereitung installiert worden.

Um die Wasserqualität auf Dauer in diesem Netz zu halten und zu überwachen, ist auch in der Fernwärmeübergabestation ein Rohrverteiler für den Anschluss einer Teilstromentsalzung, einer Vakuumentgasung und eines Probenahmenkühlers eingebaut worden. Auch hier wird bei Bedarf das Kreislaufwasser mit dem Inline-Kombiflex-Aggregat aufbereitet. Ebenso kann dieses Gerät – falls notwendig – zur Aufbereitung des Ergänzungswassers genutzt werden.

3 / 4

Ähnliche Beiträge