Das Kölner Wohnquartier Rondorf Nord-West wird mit kalter Nahwärme versorgt werden.

Spatenstich für das Kölner Wohnquartier Rondorf Nord-West, das mit kalter Nahwärme versorgt werden wird (Quelle: Rhein-Energie)

In enger Partnerschaft entwickeln die Amelis Projektentwicklungs GmbH & Co. KG – Joint Venture von Aurelis Real Estate und Amand Landentwicklungs GmbH & Co. KG – und die Rhein-Energie AG gemeinsam mit der Stadt Köln ein Wohngebiet mit rund 1.300 Wohneinheiten, umfassender sozialer Infrastruktur und einem klimaschonenden Energieversorgungskonzept. Das neue Quartier im Kölner Süden entsteht auf einer Fläche von rund 35 ha und soll langfristig Lebensraum für etwa 3.000 Menschen bieten. Die Grundstücke sind voraussichtlich ab Frühjahr 2026 bebaubar. 

Andree Haack übernahm aufgrund der kurzfristigen Absage von Oberbürgermeisterin Henriette Reker die Ansprache an die Gäste und betonte die städtebauliche Bedeutung des Vorhabens: „Rondorf Nord-West ist ein Meilenstein für die nachhaltige Stadtentwicklung in Köln. Mit seinem Mix aus Wohnraum, Bildungs- und Nahversorgungseinrichtungen und dem innovativen Energiekonzept vereint das Quartier soziale, ökologische und wirtschaftliche Aspekte auf vorbildliche Weise.“

Rund 30 Prozent der Wohnungen werden öffentlich gefördert – ein zentrales Anliegen der Landes- und Stadtpolitik zur Schaffung von bezahlbarem Wohnraum. Staatssekretär Daniel Sieveke aus dem Ministerium für Heimat, Kommunales, Bau und Digitalisierung des Landes Nordrhein-Westfalen lobte das Engagement: „Das Projekt zeigt, wie durch eine enge Zusammenarbeit von Kommune, privaten Akteuren und dem Land dringend benötigter Wohnraum mit hoher Qualität entstehen kann. Die öffentliche Wohnraumförderung trägt hier maßgeblich dazu bei, auch Menschen mit kleinerem Einkommen ein Zuhause in attraktiven Stadtlagen zu ermöglichen.“ Die Sahle Wohnen GmbH aus Greven wird ab Ende 2026 die ersten Hochbaumaßnahmen in Angriff nehmen und die mehr als 400 öffentlich geförderten Wohneinheiten errichten.

Wärmekonzept mit Modellcharakter 

Ein besonderes Alleinstellungsmerkmal von Rondorf Nord-West ist das energetische Konzept: Die Rhein-Energie realisiert ein kaltes Nahwärmenetz auf Basis von Grundwasser und Wärmepumpentechnologie. Das System nutzt das ganzjährig 12 °C warme Grundwasser aus dem Wasserwerk Hochkirchen als konstante Wärmequelle für hocheffiziente Wärmepumpen in den einzelnen Gebäuden. 

Stephan Segbers, Vorstand der Rhein-Energie, sagte: „Mit dem kalten Nahwärmenetz schaffen wir ein dezentrales, nachhaltiges Versorgungssystem, das den künftigen Bewohnerinnen und Bewohnern eine vollständig regenerative Wärmeversorgung ermöglicht – ein Modell mit Strahlkraft weit über Köln hinaus. Durch die geringe Netztemperatur entstehen keine Netzverluste, der Energiebedarf wird deutlich reduziert und der lokale CO2-Ausstoß vermieden.“ Die kalte Nahwärmeversorgung startet Ende 2026. 

EHP-Redaktion

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