Für die geplante Heinrich-Pesch-Siedlung haben die TWL mit ihrem Konzept einer nachhaltigen energetischen Quartierslösung überzeugt

Mit ihrem Konzept einer nachhaltigen energetischen Quartierslösung für die geplante Heinrich-Pesch-Siedlung haben die TWL überzeugt (Quelle: TWL)

Die Heinrich-Pesch-Siedlung zwischen Ludwigshafen-West und Oggersheim soll vor allem Wohnraum für bis zu 1.500 Menschen und daneben auch Gewerbeflächen bieten. Eigentümer des rund zehn Hektar großen Areals sind das Heinrich Pesch Haus und die Katholische Gesamtkirchengemeinde Ludwigshafen. Sie werden das Bauprojekt realisieren. Entstehen soll ein neues urbanes Gebiet, in dem Arbeiten, Wohnen, Bildung und Soziales miteinander verzahnt werden. Zentrales Konzept ist eine soziale Durchmischung, in der neue Wohnformen und Nachbarschaften entwickelt werden.

Das innovative Wohnkonzept soll von einem ökologisch hochwertigen, nachhaltigen Energiekonzept begleitet werden. Zu den Anforderungen im Bewerbungsverfahren gehörten nicht nur eine wirtschaftlich und technisch vorbildliche Integration von erneuerbaren Energien, die für Strom und Wärme vorzugsweise aus lokalen Energiequellen kommen sollen, sondern auch eine möglichst hohe Nutzung von eigenerzeugtem Strom.

Niedertemperaturnahwärmenetz

Hinsichtlich der Wärmeversorgung wird die Heinrich-Pesch-Siedlung in das bestehende Ludwigshafener CO2-arme Fernwärmenetz integriert. Die Wärme wird durch ein Niedertemperaturnahwärmenetz bereitgestellt, das durch den Rücklauf der Fernwärme gespeist wird. Es entsteht eine schornsteinfreie Lösung mit einem Primärenergiefaktor von Null für die Versorgung der Gebäude.

Stromversorgung

Auf den Gebäuden werden Photovoltaikanlagen installiert, deren Vermarktung und Management bei TWL liegen. Der so erzeugte Strom kann von den Bewohnern durch ein Mieterstrommodell genutzt werden. Gleichzeitig werden mit dem auf den Gebäuden erzeugten Strom Anlagen zur Kälteerzeugung betrieben.

Das Leuchtturmprojekt für die Nutzung eigenerzeugten Stroms ist die Versorgung des geplanten Begegnungshauses mit Wasserstoff-Technologie. Das Projekt umfasst die Komponenten Photovoltaikzellen, Brennstoffzelle, Batterie, Elektrolyseur und Wasserstoffspeicher. Der Solarstrom wird während der Sommermonate kurzfristig in einer Batterie gespeichert, überschüssiger Strom wird per Elektrolyse in speicherbaren Wasserstoff umgewandelt. Durch die Batterie und die Brennstoffzelle soll somit der Strombedarf in den Dunkelzeiten gedeckt werden. Während des Winters wird der Wasserstoff in der Brennstoffzelle zur Verstromung eingesetzt.

Ladeinfrastruktur und intelligente Straßenbeleuchtung

In zwei Parkhäusern und in den Tiefgaragen soll eine moderne Ladeinfrastruktur für Elektroautos aufgebaut werden, die ein intelligentes Lastmanagement und ein intelligentes Abrechnungssystem haben werden. Das gesamte Quartier erhält zudem eine intelligente Straßenbeleuchtung; alle Leuchten werden mit LED-Technik ausgestattet, die die Straßen und Wege bedarfsorientiert ausleuchtet.

Zusätzlich wird die Heinrich-Pesch-Siedlung über Tochtergesellschaften von TWL mit einem Glasfasernetz versorgt, das High-Speed-Internet mit sehr hohen Übertragungsraten und zudem das innovative Energieversorgungskonzept in Echtzeitsteuerung ermöglicht.

EHP-Redaktion

Ähnliche Beiträge