Das Land Berlin kauft von Vattenfall das Berliner Wärmegeschäft.

Auch das Kraftwerk Klingenberg gehört zu Vattenfalls Berliner Wärmegeschäft, das das Unternehmen an das Land Berlin verkauft (Quelle: Laufkötter)

Im Mai 2022 hatte Vattenfall die strategische Neubewertung seines Berliner Wärmegeschäfts bekanntgegeben. Vor zwei Monaten dann vereinbarten das Unternehmen und das Land Berlin exklusive Verhandlungen über eine mögliche Transaktion. Derzeit wird ein Kaufpreis auf Basis des Eigenkapitalwerts von rd. 1,6 Mrd. € erwartet. Grundlage für den Kaufpreis ist ein Unternehmenswert von knapp unter 2 Mrd. €. Zum Stichtag 31. Dezember 2023 wird es gewisse Anpassungen geben, die aber erst nach der Erstellung des Jahresabschlusses 2023 endgültig festgelegt werden können.

Der neue Eigentümer wird in den kommenden Jahren weitere erhebliche Investitionen tätigen, um bis 2030 40 % der Fernwärme aus erneuerbaren Energiequellen zu erzeugen und Klimaneutralität zu erreichen. Mit dem Verkauf werden rd. 1.700 Beschäftigte der Vattenfall Wärme Berlin AG zum neuen Eigentümer wechseln. Vattenfall und das Land Berlin planen, die Transaktion im zweiten Quartal 2024 abzuschließen. Anschließend werden weitere Mitarbeitende aus zentralen Funktionen wie Personal und Finanzen zum Wärmegeschäft übergehen. Der Verkauf steht noch unter dem Vorbehalt der Zustimmung des Berliner Abgeordnetenhauses und der Freigabe durch das Bundeskartellamt. 

Berliner Wärmegeschäft

Vattenfalls Wärmegeschäft in Berlin versorgt rd. 1,4 Mio. Wohneinheiten mit Warmwasser und Wärme. Vattenfall besitzt und betreibt in Berlin zehn große Heiz- und Heizkraftwerke sowie 105 kleinere Blockheizkraftwerke und verschiedene andere Anlagen. Das Wärmenetz hat eine Gesamtlänge von rd. 2.000 km. 

Der Verkauf bezieht sich auf das gesamte Wärmegeschäft in Berlin einschließlich der Tochtergesellschaften der Vattenfall Wärme Berlin. Verkaufsgegenstand sind somit alle Anteile (100 %) der Vattenfall Wärme Berlin, darunter u.a. die Beteiligung an der Fernheizwerk Neukölln AG, Berlin (80,80 %) sowie die Beteiligungen an der Vattenfall Energy Solutions GmbH und der Energy Crops GmbH (jeweils 100 %).

Unabhängig vom Verkauf des Wärmegeschäfts wurde dem Land Berlin eine Kaufoption der Anteile von Vattenfall an der Gasag eingeräumt. Vattenfall hält 31,575 % der Anteile. Die Gasag betreibt die Berliner Gasverteilungsnetze sowie Netze im benachbarten Brandenburg und ist der größte regionale Erdgasversorger für Industrie- und Privatkunden.

EHP-Redaktion

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