Sieben Verbände fordern, grüne Fernwärme über das Kraft-Wärme-Kopplungsgesetz zu forcieren

Grüne Fernwärme müsse über das Kraft-Wärme-Kopplungsgesetz forciert werden, fordern sieben Verbände in einem gemeinsamen Statement (Quelle: Silke Laufkötter)

Ein solcher Transformationsprozess steht laut AGFW, Bundesverband Bioenergie, Bundesverband Erneuerbare Energie, BDEW, Fachverband Biogas (BEE), Fachverband Holzenergie im BEE und Verband Kommunaler Unternehmen (VKU) mit der Umsetzung des Ausstiegs aus der Kohleverstromung auch in der Energiewirtschaft und damit im Hinblick auf leitungsgebundene Wärmeversorgung (Fernwärme) an. Maßgeblichen Einfluss auf die Fernwärme hat das KWKG. Mit dem EE-Wärmebonus soll – über das Kohleausstiegsgesetz – erstmals ein politisches Instrument in das KWKG implementiert werden, das die Wärme aus erneuerbaren Energien (EE) in KWK-Anlagen aller Größenklassen hinweg adressiert.

Das Verbändebündnis sagt dazu: „Um die große Chance für EE-Wärme im KWKG volkswirtschaftlich optimal zu nutzen, bedarf es einer Öffnung des EE-Wärmebonus für sämtliche Formen der erneuerbaren Energien. Leider bleiben erneuerbare Brennstoffe im gegenwärtigen Gesetzentwurf der Bundesregierung zum EE-Wärmebonus bislang unberücksichtigt. Damit wird die Chance vertan, bedeutsame Potenziale zur Dekarbonisierung der Fernwärme zu nutzen. Die leitungsgebundene Wärmeversorgung muss aber insbesondere in verdichteten Siedlungsgebieten (Städten) einen maßgeblichen Beitrag zur Erreichung der Klimaschutzziele im Gebäudesektor leisten. Die praxisgerechte Ausgestaltung des EE-Wärmebonus durch Anrechnung von erneuerbaren Gasen, wie grünem Wasserstoff oder Biogas, und holzartiger Biomasse sowie von Großwärmepumpen schafft dafür die Voraussetzungen.

Ebenso sollte der Bonus nicht nur für Neu- sondern auch für Bestandsanlagen und -netze gewährt werden. Nur so könnten die bestehenden Potenziale genutzt und beispielsweise Strafzahlungen in Milliardenhöhe im Rahmen der Effort-Sharing-Verordnung (EU-Lastenteilung) durch Verfehlung der deutschen Klimaschutzziele im Gebäudebereich vermieden werden.

Mit der praxistauglichen Ausgestaltung des EE-Wärmebonus und weiterer Rahmenbedingungen muss sehr viel entschiedener die Transformation der Kohle-KWK in Richtung klimafreundlicher Brennstoffe, klimaneutraler sowie erneuerbarer Wärme vorangebracht und überdies die Wärmenetzausbauförderung viel beherzter angegangen werden.“

Der Bundestag habe nun die Möglichkeit, mit dem Kohleausstiegsgesetz die dafür notwendigen Änderungen im KWKG umzusetzen. Das Gesamtpaket werde dann den Kohleausstieg in der leitungsgebundenen Wärmeversorgung beschleunigen, den Fokus auf erneuerbare Wärme setzen und die Bedingungen für die Nutzung von grünem Wasserstoff verbessern.

EHP-Redaktion

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