Vergleich des Energie­bedarfs

Wärmebedarfsermittlung: Tafel 3. Abweichung des Energiebedarfs in Prozent im Bezug auf die Messdaten

Tafel 3. Abweichung des Energiebedarfs in Prozent im Bezug auf die Messdaten (Bildqulle: TH Ingolstadt)

Wärmebedarfsermittlung: Bild 1. Vergleich der JDL (ohne GZF) mit der JDL der Messdaten (GZF automatisch enthalten)

Bild 1. Vergleich der JDL (ohne GZF) mit der JDL der Messdaten (GZF automatisch enthalten) (Bildqulle: TH Ingolstadt)

Im Fall von BDEW, VDI 4655, Sochinsky und BHKW-Plan ergeben sich minimale Abweichungen bei der Ermittlung des Gesamtenergiebedarfs, da der Energiebedarf aus den Messdaten die Grundlage für die Bildung der Eingabedaten in den Bedarfsermittlungsverfahren war. Allerdings lässt sich erkennen (Tafel 3), dass beim Verfahren des BDEW das Altbaugebiet stärker abweicht als die betrachteten Misch- und Neubaugebiete. Die VDI-Richt­linie kann nur für reine Wohn­gebäu­desiedlungen angewendet werden, ist im Ergebnis aber sehr genau. Das Ergebnis von Sophena liefert beim reinen Wohngebiet eine hohe Übereinstimmung mit den Messdaten, woraus geschlossen werden kann, dass die standardmäßig eingestellten Vollbenutzungs­stunden sehr gut mit der Realität abgeglichen sind. Die Heraus­forderung, für Nichtwohngebäude Standard-Vollbenutzungsstunden zu hinterlegen, zeigt sich in höheren Abweichungen des Gesamtenergiebedarfs.

Vergleich der maximal benötigten Leistung

Wird der maximale Leistungsbedarf verglichen, der von der Siedlung angefordert wird, muss der GZF berücksichtigt werden. Er beschreibt nach [11] die in einer Siedlung maximal auftretende Leistung im Verhältnis zur Summe der Anschlussleistungen der einzelnen Verbraucher (Gleichung 1). Da die maximale Leistungsabnahme der Verbraucher typischerweise nicht zeitgleich geschieht, ist das Maximum des Kollektivs geringer als die Summe der einzelnen Leistungsspitzen.

Auf Grundlage der vorliegenden Messdaten werden die jeweils maximalen Leistungen der Siedlungen, die als ausgehende Wärmeleistung aus der Heizzentrale auf­gezeichnet wurden, entnommen. Die Anschlussleistungen der einzelnen Verbraucher entstammen den Planungsdaten der jeweiligen Siedlungen.

Zu beachten ist, dass der GZF verschiedentlich beeinflusst wird. So hat die Regelung und die Art der Hausstationen sowie die Wärmekapazität der Gebäude Einfluss auf die maximal benötigte Leistung der Haushalte und damit auch die maximal notwendige Leistung der Siedlung. Der GZF ändert sich zudem mit der Anzahl und Homogenität der Abnehmer in der untersuchten Gruppe [4]. Zugleich ist die jeweils angegebene Anschlussleistung in den Planungsunterlagen von der Methode zur Ermittlung dieser abhängig. Nicht zuletzt hat auch die zeitliche Auflösung der Messdaten Auswirkung auf die zu beobachtende maximal auftretende Leistung.

In Bild 1 sind die Maxima der Lastgänge für die Neubausiedlung gegeben. Es ist zu sehen, dass die Maxima von Sophena, BDEW und den Messdaten nahe beieinander liegen, während für den Sochinsky-Ansatz und BHKW-Plan die Einbeziehung des GZF offensichtlich notwendig wäre, da hier die Maxima die Leistungsspitze aus den Messdaten deutlich überschreiten.

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