Entwicklung der Preise am Stromterminmarkt in den Jahren 2016 bis 2019

Entwicklung der Preise am Stromterminmarkt in den Jahren 2016 bis 2019 (Quelle: BDEW, EEX)

Steuern und Abgaben auf Rekordniveau

Auch bemängelt der BDEW, dass der Anteil der Strombeschaffungskosten am Strompreis für Endkunden nur noch rund ein Viertel beträgt. Den größten Anteil am Strompreis der Verbraucher haben mit 53 Prozent die Steuern, Abgaben und Umlagen. Sie steigen in Summe auch im Jahr 2020 an. Dann wird die Gesamtbelastung der staatlichen Steuern und Abgaben bei Strom voraussichtlich bei 44 Milliarden Euro liegen. Dies sei ein neuer Rekordwert. Auch die Netzentgelte, die etwa ein Viertel des Preises bestimmen, steigen im Jahr 2020.

Vor allem in der Phase niedriger Börsenstrompreise zwischen 2012 und Anfang 2016 sind laut BDEW die Steuern, Abgaben und Umlagen deutlich gestiegen: Zahlte ein Haushalt mit einem Jahresverbrauch von 3.500 kWh im Jahr 2012 durchschnittlich noch 11,6 Cent pro Kilowattstunde für Steuern, Abgaben und Umlagen, waren es 2016 bereits 15,5 Cent - ein Anstieg um 33 Prozent.

Insgesamt 44 Milliarden Euro an staatlichen Strompreis-Belastungen, mehr als 53 Prozent staatlicher Anteil am Strompreis – diese Zahlen machen laut BDEW deutlich, wo der Handlungsbedarf bei den Strompreisen liegt. Daher fordert der BDEW seit Langem, die hohen staatlichen Belastungen auf den Strompreis zu senken. So könnten die Kunden allein durch eine drastische Senkung der Stromsteuer um etwa 2 Cent je Kilowattstunde entlastet werden. Dies würde die aktuellen Preissteigerungen in vielen Fällen mehr als ausgleichen. Die von der Bundesregierung im Rahmen des Klimapakets geplante Senkung der Umlage für erneuerbare Energien um 0,25 Cent ab 2021 werde dagegen wirkungslos bleiben, prognostiziert der BDEW.

ew-Redaktion
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