Im Rahmen des Projekts E-MetO werden am Berliner Klärwerk Schönerlinde zwei Pilotanlagen erprobe: eine Elektrolyseuranlage und ein Reaktor für die biologische Methanisierung von Wasserstoff und CO2.

Im Rahmen des Projekts E-MetO werden am Berliner Klärwerk Schönerlinde zwei Pilotanlagen erprobe: eine Elektrolyseuranlage und ein Reaktor für die biologische Methanisierung von Wasserstoff und CO2. (Quelle: Berliner Wasserbetriebe)

In dem Projekt E-MetO soll untersucht werden, wie unterschiedliche Wasserstofftechnologien in einem Klärwerk eingesetzt werden können. Das Projektkonsortium besteht aus der Tuttahs & Meyer Ingenieurgesellschaft mbH, dem Fachgebiet Dynamik und Betrieb technischer Anlagen der TU Berlin, dem Forschungsinstitut für Wasserwirtschaft und Klimazukunft an der RWTH Aachen (FiW), der Aspens GmbH und den Berliner Wasserbetrieben. E-MetO steht dabei für „Elektrolyse mit Nutzung von Brauchwasser als Schnittstelle zur biologischen Methanisierung und Ozonierung“ und wird vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz mit rund 3,2 Mio. EUR gefördert.

Das Hauptaugenmerk liegt dabei auf der Verwendung von behandeltem Abwasser in einer Wasserelektrolyse, also der Trennung von Wasser in seine Bestandteile Wasserstoff und Sauerstoff, sowie der anschließenden Speicherung des Wasserstoffs in Form von Methan. Dies wird über eine biologische Methanisierung des Wasserstoffs unter Nutzung von CO2 aus dem Faulgas erreicht. Darüber hinaus wird die Speicherung und Nutzung des Nebenprodukts Sauerstoff in der Ozonung, einer Verfahrensstufe bei der weitergehenden Abwasserreinigung zur gezielten Spurenstoffentfernung und Desinfektion, betrachtet.

Im Rahmen des Projekts werden hierzu am Berliner Klärwerk Schönerlinde zwei Pilotanlagen – eine Elektrolyseuranlage und ein Reaktor für die biologische Methanisierung von Wasserstoff und CO2 – errichtet und der sichere Betrieb unter Realbedingungen erprobt. Eine durch Realdaten gestützte begleitende Simulation sichert die optimale Auslegung der Anlagen ab und liefert Erkenntnisse für eine mögliche großtechnische Umsetzung, deren Ergebnis die Einspeisung von Biomethan oder Wasserstoff in das öffentliche Gasnetz sein kann.

Den benötigten Strom für die zusätzlichen Anlagen liefert das Klärwerk, das mit seinen drei 2-MW-Windenergieanlagen sowie der energetischen Nutzung des Klärschlamms bilanztechnisch bereits heute mehr regenerativen Strom produziert, als es selbst verbraucht. Daher soll die vorgesehene Anlage in das Energiemanagementsystem des Klärwerks eingebunden werden. Ziel des im Mai 2024 gestarteten Forschungsprojekts ist es, das Energiemanagement des Klärwerkes so zu optimieren, dass die vielversprechenden Optionen zur Nutzung von Wasserstoff, Methan und Sauerstoff in den verschiedenen Sektoren erweitert werden. Auf diese Weise wird das Klärwerk als ein wichtiger Standort für Energiewende-Technologien etabliert.

ew-Redaktion

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