EMH-metering-Geschäftsführer Norbert Malek

EMH-metering-Geschäftsführer Norbert Malek (Bildquelle: EMH metering)

Norbert Malek hat während seiner beruflichen Laufbahn wichtige Innovationen in der digitalen Messtechnik vorangetrieben. Ein Meilenstein, den der Ingenieur für Elektrotechnik mit verantwortete, war beispielsweise der erste Zähler mit einem integrierten Lastprofilspeicher aus dem Hause EMH metering. Der Zähler war in der Lage, die Viertelstundenwerte eines vollständigen Monats zu speichern. Den Versorgern stand damit ein Vielfaches an Messdaten zur Verfügung, als dies bis dahin der Fall war – eine wichtige Grundlage für die Ermittlung des Standard-Lastprofils (SLP) und die Entwicklung der registrierenden Lastgangmessung (RLM). Die Abrechnungsmethode ist heute Standard, um Großverbrauchern individuelle Strompreise anzubieten und sie ideal zu versorgen. 

„Es ist heute kaum noch vorstellbar, aber den Energieversorgern fehlten damals die technischen Werkzeuge, um Messdaten ihrer Kunden detailliert zu ermitteln“, blickt Malek zurück. „Die üblichen mechanischen und hybriden Zähler kamen an ihre Grenzen, wenn es um das Speichern großer Datenmengen ging. Nur vollelektronische Zähler sind dazu in der Lage – doch an die hat damals noch kaum jemand geglaubt.“ 

Norbert Malek begann seine Laufbahn als Entwicklungsingenieur bei der EMH Messtechnik im Jahr 1989. Dort war er an der Entwicklung des ersten vollständig elektronischen Zählers beteiligt. Der gebürtige Hamburger wechselte 1991 zur EMH Elektrizitätszähler GmbH & Co KG, der heutigen EMH metering GmbH & Co KG, einem Spin-off der EMH Messtechnik. Anschließend leitete er am EMH-Standort Brackel die Entwicklung, bevor er 1999 die Geschäftsführung übernahm – zunächst gemeinsam mit Andreas Sadek, seit 2017 zusammen mit Peter Heuell. 

Malek und seine Mitarbeiter erkannten während der Pionierjahre das mächtige Potenzial der digitalen Messung von Energie. Sie integrierten zum Beispiel die Tarif-Steuerelemente in den Elektrizitätszähler und sie entwickelten einen Zähler, der erstmals in der Lage war, neben der Wirkenergie auch die Blind- und Scheinenergie sowie die Spannungen und Ströme im Netz und beim Kunden zu ermitteln. „Wenn die Verläufe von Strom und Spannung erst einmal digitalisiert vorliegen, lassen sich alle am Netzanschlusspunkt benötigten Messgrößen einfach berechnen und der Netzzustand präziser ermitteln,“ unterstreicht Malek. Dieser 4-Quadrantenzähler von EMH war der erste Elektrizitätszähler, der alle Netzgrößen misst, und damit die Vorstufe zum heutigen „Smart Meter“.

Auch den „eHZ“ (elektronischer Haushaltszähler) hat Malek als Geschäftsführer angestoßen und damit für EMH den Weg geebnet in den Markt für Haushaltszähler. Einen weiteren zukunftsträchtigen Markt konnte Malek dann mit dem ersten digitalen Elektromobilitätszähler erschließen. Beide Gerätetypen sind heute eine der größten Produktsparten bei EMH metering.

Ein Highlight der vergangenen Jahre war die Entwicklung des Smart-Meter-Gateways CASA. Malek erinnert sich: „Auch wenn es viele Hindernisse gab auf dem Weg zu einem zertifizieren Smart-Meter-Gateway: Ich war jederzeit davon überzeugt, dass wir dieses Produkt entwickeln können.“ Heute ist EMH eines von fünf Unternehmen, das ein zertifiziertes Gateway für den Smart-Meter-Rollout in Deutschland anbietet. „Die Energiewende und die damit verbundene Elektrifizierung vieler Sektoren hat uns enorme Möglichkeiten für neue Produktentwicklungen eröffnet. Ich bin überzeugt, dass EMH metering auf dieser Grundlage seinen Wachstumsweg weiter erfolgreich ausbauen wird.“

Norbert Malek hat sich über viele Jahre für die Standardisierung der neuen Messtechnik engagiert: Beim VDE FNN, in der Normung der DKE, mit dem BSI und in den Gremien des ZVEI und BMWK. „Die Standardisierung der digitalen Messtechnik mit meiner Erfahrung mitzugestalten und voranzutreiben, war mir immer wichtig – dieser Gestaltungswille war ein bedeutender Teil meiner Arbeit“, betont Malek.

ew-Redaktion

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