Bei den Gemeindewerken Wadgassen hat der Rollout der iMSys begonnen. Sie betreuen mehr als 10.000 Zählpunkte in der Niederspannung und sind von Anfang an in der Voltaris- Anwendergemeinschaft Messsystem dabei.

Bei den Gemeindewerken Wadgassen hat der Rollout der iMSys begonnen. Sie betreuen mehr als 10.000 Zählpunkte in der Niederspannung und sind von Anfang an in der Voltaris- Anwendergemeinschaft Messsystem dabei. (Quelle: Voltaris GmbH)

Beim Einbau der intelligenten Messsysteme (iMSys) orientiert sich Voltaris am koordinierten Teststufenkonzept des FNN. Dieser größte branchenweite Praxistest wurde für die Voltaris-Anwendergemeinschaft Messsystem entsprechend adaptiert, in der 35 Energieversorger und Netzbetreiber zusammenarbeiten. Anhand eines speziell konzipierten Prozesshandbuchs werden alle Arbeitsschritte dokumentiert und ausgewertet. Das Handbuch dient den Rollout-Managern des Stadtwerke-Partners in der Rolle des grundzuständigen Messstellenbetreibers als Arbeitsgrundlage für alle aufgestellten Prozesse im Zusammenhang mit dem Rollout der iMSys.

Voltaris übernimmt bei den ersten Einbauten die Gerätebeschaffung, die Umsetzung der sicheren Lieferkette der Smart-Meter-Gateways, die Montage sowie die Inbetriebnahme der iMSys. Parallel werden die Montagefachkräfte und Mitarbeiter im Lager- und Logistikbereich der Stadtwerke-Partner intensiv zu „berechtigten Personen für die sichere Lieferkette“ und zu den Montageprozessen geschult. Die Prozesse der Gateway-Administration erfolgen im Voltaris-Produktivsystem.

Fließender Übergang in den operativen Rollout

„In der Anwendergemeinschaft arbeiten sowohl kleinere und mittlere Stadtwerke als auch große Energieversorger zusammen. Von dieser Vielfalt profitieren alle Teilnehmer“, verdeutlicht Karsten Vortanz, Geschäftsführer von Voltaris. „So können wir Synergien optimal nutzen, da viele unterschiedliche Anforderungen und Aufgaben behandelt werden. Die gemachten Erfahrungen werden mit allen Teilnehmern diskutiert und fließen in die Prozessoptimierung ein.“ Im Rahmen des operativen Rollouts werden Ende August weitere 100 iMSys für die Pfalzwerke Netz AG unter Einhaltung aller Standardprozesse ausgerollt. Insgesamt werden im Netzgebiet der Pfalzwerke im Zuge des Rollouts rund 350.000 Zähler gewechselt, darunter rund 290.000 moderne Messeinrichtungen und rund 60.000 iMSys.

Lessons learned: Herausforderung Mobilfunkempfang

Der stabile und ausreichende Mobilfunkempfang ist für die sichere Übertragung der Messdaten entscheidend. Bereits in der Planungsphase stellt Voltaris den Stadtwerken auf Wunsch die Providerdaten der Anschlussobjekte zur Einschätzung der Mobilfunk-Empfangsstärke zur Verfügung. Somit kann der Einbau besser geplant werden – zeitlich und auch hinsichtlich der Antennenauswahl. Letztlich entscheidet der Monteur vor Ort anhand eines speziellen Netzscanners, welche Antenne wie zu platzieren ist, um die bestmögliche Verbindung zu erreichen.

Forschungsprojekt Designetz: Gateways über das 450-MHz-Funknetz

Im Bundesforschungsprojekt Designetz entwickeln und erproben die VSE AG und die energis Netzgesellschaft mbH gemeinsam mit Partnerunternehmen, unter anderem Voltaris, innovative Technologien zur Netzführung. Das Ziel ist die Schaffung einer Infrastruktur, mit der erneuerbare Energien in das Energieversorgungssystem auf der Mittelspannungs- und Niederspannungsebene besser integriert werden können. Im Demonstratorprojekt EMIL (Energienetze mit innovativen Lösungen) ist Voltaris dabei unter anderem zuständig für den Einbau der intelligenten Messsysteme einschließlich der Gateway-Administration.

Im Rahmen des Projekts wurde in Freisen (Saarland) ein 450-MHz-Funknetz für energiewirtschaftliche Anwendungen aufgebaut. Hier wurden bereits Gateways installiert, die über das 450-MHz-Funknetz angebunden sind. Die Vorteile des 450-MHz-Frequenzbandes: Es bietet eine gute Gebäudedurchdringung und eine hohe Reichweite. „Durch unsere Arbeit in Designetz haben wir innerhalb der vergangenen vier Jahre wertvolle Erfahrungen gesammelt, die uns und unseren Kunden jetzt im operativen Rollout zugutekommen,“ berichtet Voltaris-Geschäftsführer Volker Schirra. Die im Projekt aufgebaute Produktiv-Umgebung wurde stetig weiterentwickelt, und die Forschungsergebnisse fließen in die Entwicklung neuer Geschäftsmodelle ein, wie zum Beispiel das Steuern über das iMSys beim Einsatz von Flexibilitäten und der Einbindung von EEG-Anlagen.

Angebote zum neuen Geschäftsfeld Submetering

Voltaris begleitet die Stadtwerke-Partner nicht nur während des gesamten Smart-Meter-Rollouts, sondern treibt auch die Entwicklung von Mehrwertdiensten intensiv voran, vor allem das Submetering zur automatisierten Heizkostenabrechnung als Dienstleistung für die Wohnungswirtschaft. Derzeit werden die ersten Submetering-Pilotprojekte realisiert. „Nur Energieversorger und Stadtwerke, die sich rechtzeitig als wettbewerblicher Messstellenbetreiber positionieren, werden die Chance haben, im Wettbewerb mit den großen Abrechnungsdienstleistern zu bestehen“, ist sich Vortanz sicher.

ew-Redaktion

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