Agrophotovoltaik-Pilotanlage in Heggelbach am Bodensee

Agriphotovoltaik-Pilotanlage in Heggelbach am Bodensee (Quelle: Fraunhofer ISE)

Das Potenzial der Technologie ist groß: Mit rund vier Prozent der deutschen Agrarflächen und hoch aufgeständerter Agri-Photovoltaik könnten rund 500 Terawattstunden Strom erzeugt werden. Auch die Kosten können sich inzwischen sehen lassen. Mit Stromgestehungskosten zwischen 6 und 11 ct/kWh ist die Agri-PV heute durchaus konkurrenzfähig mit anderen Stromerzeugungstechnologien.

Der vom Fraunhofer-Institut für Solare Energiesysteme ISE erstellte Leitfaden beschreibt die internationale Entwicklung der noch jungen Technologie, zum Beispiel in den USA, Frankreich oder Chile, und zeigt erfolgreiche Anwendungsbeispiele. Ziel des Leitfadens ist es, Landwirtschaftsbetrieben, Kommunen und Unternehmen praktische Hinweise zur Nutzung der Agri-PV an die Hand zu geben.

Zugleich weist er auf Hürden für die Nutzung von Agri-PV in Deutschland hin. „Dass die Agri-PV in die Regelausschreibungen des Erneuerbare-Energien-Gesetzes (EEG) aufgenommen werden soll und die Flächen nicht mehr aus der EU-Agrarförderung fallen, sind wichtige Voraussetzungen für den Ausbau der Agri-PV“, sagt Max Trommsdorff, Gruppenleiter Agri-Photovoltaik am Fraunhofer ISE. „Bei der Ausgestaltung der EEG-Novelle erscheint nun wichtig, dass hoch aufgeständerte Anlagen in den ersten Jahren der Förderung eine realistische Chance erhalten, im Wettbewerb mit herkömmlichen Freiflächenanlagen einen Zuschlag bei den Ausschreibungen zu erhalten. Eine Prämie von einem 0,5 ct/kWh wird dafür sicherlich nicht ausreichend sein.“

Die Autoren des Leitfadens kommen von den Forschungsinstituten Fraunhofer ISE und Karlsruher Institut für Technologie KIT, der Universität Hohenheim, der Hochschule Weihenstephan-Triesdorf sowie dem Unternehmen BayWa r.e. und der Kanzlei Becker Büttner Held Rechtsanwälte (BBH). Die Publikation umfasst nun 72 Seiten, ist kostenfrei und steht online zunächst auf Deutsch zum Download bereit. Eine englische Übersetzung folgt.

Link zum Leitfaden

 

ew-Redaktion

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