Das Großmotorenheizkraftwerk wurde nach erfolgreichem Probebetrieb vom Generalunternehmen Kraftanlagen München GmbH an die Stadtwerke Kiel übergeben.

Das Großmotorenheizkraftwerk wurde nach erfolgreichem Probebetrieb vom Generalunternehmen Kraftanlagen München GmbH an die Stadtwerke Kiel übergeben. (Quelle: Stadtwerke Kiel)

»Dieser Bau war die größte Investition in der Geschichte der Stadtwerke Kiel. Es hat uns alle gefordert und viel Kraft, Zeit und Energie gekostet. Jetzt können wir voller Stolz auf unser Küstenkraftwerk blicken«, freut sich Frank Meier, Vorstandsvorsitzender der Stadtwerke Kiel AG. Die Grundlage für die endgültige Abnahme des Küstenkraftwerks bildete der 20 Tage dauernde Einsatz aller Anlagenbestandteile. Hierzu zählen unter anderem die Gasmotoren, der Wärmespeicher, die Pumpenhalle und der Elektrodenkessel. Die Verfügbarkeit lag beim zwanzigtägigen Probebetrieb bei über 99 %.

Die 20 Gasmotoren des Küstenkraftwerks erbringen eine Gesamtleistung von 190 MW elektrischer und 192 MW thermischer Leistung und bilden damit die Basis für die künftige Wärmeversorgung Kiel. Der Gesamtwirkungsgrad der installierten Gasmotorenanlage von Innio Jenbacher liegt bei über 90 %, der elektrische Wirkungsgrad bei rund 45 %. Sie ersetzt die Strom- und Wärmeerzeugung eines seit 1970 mit Kohle betriebenen Kraftwerks an der Kieler Förde. Aufgrund des hohen Gesamtwirkungsgrads und den Brennstoffwechsel von Kohle auf Erdgas können die CO2-Emissionen der Stadtwerke Kiel um rund 70 % verringert werden. »Das Küstenkraftwerk spart gegenüber dem Vorgängerkraftwerk jährlich rund 1 000 000 t CO2 ein«, fasst Meier zusammen.

Durch das modulare Erzeugungskonzept lässt sich das Küstenkraftwerk höchst flexibel an die Anforderungen des Energiemarkts anpassen. Jeder einzelne der 20 Jenbacher-Gasmotoren kann in weniger als 5 min auf Volllast hochgefahren werden. Dadurch kann das Kraftwerk flexibel auf wechselnde Netzsituationen reagieren und bietet damit eine gute Ergänzung zu der in der Region reichlich vorhandenen, jedoch volatilen Wind- und Sonnenenergie. Die offizielle Einweihung des Küstenkraftwerks ist für 16. Januar 2020 geplant.

ew-Redaktion

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