Offshore-Netzanschluss, Offshore-Windpark

Bis zum Jahr 2020 soll laut Bundesregierung eine Netzanschlusskapaziät für Offshore-Windenergie von 6 500 MW erreicht werden. »Bereits in diesem Jahr wird Tennet dieses Ziel übererfüllen, denn mit der Fertigstellung von BorWin 3 werden im Laufe des Jahres 2019 sogar 7 123 MW allein in der Nordsee an Übertragungskapazität in Betrieb sein«, betont Tennet-Geschäftsführer Wilfried Breuer. Bis Ende 2023 folge mit DolWin 6 ein weiteres Anbindungssystem, wodurch dann 8 032 MW an Übertragungskapazität in der Nordsee zur Verfügung stehen würden.

Die von Tennet aus der Nordsee übertragene Windenergie erreichte im Jahr 2018 mit rund 16,75 TWh einen neuen Spitzenwert. Dieses Ergebnis übertrifft den Vorjahreswert (15,97 TWh) um 4,9 %. »Es war absehbar, dass die Steigerung der übertragenen Menge an Windenergie von See an Land im Jahr 2018 moderater ausfallen würde als in den Jahren zuvor«, so Breuer. »Umso wichtiger ist es, den Netzausbau an Land weiter zu beschleunigen, um möglichst bald die notwendigen Netzkapazitäten an Land zur Verfügung zu haben, die den Strom in den verbrauchsstarken Westen und Süden Deutschlands transportieren können.«

Parallel dazu entwickelt Tennet innovative Ansätze, um die Planungssicherheit und Kosteneffizienz bei der Netzintegration der Offshore-Windenergie zu steigern. Ein aktueller Ansatz ist beispielsweise mit der 66-kV-Technologie geplant, die beim Anschluss der Offshore-Windparks an die künftigen Tennet-Anbindungen DolWin5 und BorWin5 zum Einsatz kommen soll. Mit dieser Technologie können laut Tennet Investitionskosten und Betriebsaufwand im Millionenbereich eingespart werden, weil die Offshore-Umspannplattformen der Windparks entfallen und zudem deutlich weniger Kabel zum Anschluss der einzelnen Windenergieanlagen benötigt werden.

Martin Heinrichs

Ähnliche Beiträge