In dem Projekt SeaMe setzt RWE auf einen fundierten wissenschaftlichen Ansatz in Verbindung mit neuen KI-basierten und umweltschonenden Überwachungstechnologien.

In dem Projekt SeaMe setzt RWE auf einen fundierten wissenschaftlichen Ansatz in Verbindung mit neuen KI-basierten und umweltschonenden Überwachungstechnologien. (Quelle: RWE)

„Als eines der weltweit führenden Unternehmen im Bereich der Offshore-Windkraft wollen wir unsere Windparks im Einklang mit der Natur bauen und betreiben“, betont Sven Utermöhlen, CEO RWE Offshore Wind. „Wir investieren jedes Jahr Milliarden in den Bau von neuen Windparks auf dem Meer, um grünen Strom zu produzieren. Und wir streben danach, unser Portfolio möglichst umweltfreundlich zu erweitern. Deshalb haben wir uns ehrgeizige Nachhaltigkeitsziele gesetzt und setzen alles daran, uns stetig zu verbessern. Mit dem SeaMe-Projekt setzen wir auf neue Techniken, die es uns ermöglichen werden, die Auswirkungen der Offshore-Windenergie auf das marine Ökosystem noch besser zu verstehen.“

Ökosystembasierter Ansatz zur Überwachung der biologischen Vielfalt

Offshore-Windenergie ist für die Bekämpfung des Klimawandels und die Verringerung der Treibhausgasemissionen von entscheidender Bedeutung. Genauso wichtig ist es jedoch, sicherzustellen, dass mögliche Auswirkungen auf die Umwelt verhindert oder minimiert werden. In vielen Ländern ist es bereits gesetzlich vorgeschrieben, den Zustand der Umwelt dort zu bewerten und zu überwachen, wo Offshore-Windparks entwickelt, gebaut und betrieben werden. Die gesetzlichen Anforderungen konzentrieren sich jedoch oft auf die Überwachung einzelner Gruppen von Organismen (zum Beispiel Fische, Meeressäuger, Vögel), und es gibt keinen ganzheitlichen Ansatz zur Datenerfassung. Aufgrund der gleichzeitigen Datenerfassung von physikalischen und biologischen Parametern und eines effektiven Datenmanagements kann das Projekt SeaMe eine ganzheitliche Betrachtung des Ökosystems ermöglichen. Wichtige Teile des marinen Ökosystems, die in herkömmlichen Überwachungsprogrammen oft nicht berücksichtigt werden, lassen sich bei SeaMe überwachen – zum Beispiel das Phytoplankton (mikroskopisch kleine Algen) und das Zooplankton (beispielsweise Krill). Beide spielen eine wichtige Rolle für die Ernährung größerer Tiere. Darüber hinaus wird eine Reihe physikalischer Parameter wie Temperatur, Salzgehalt und Sauerstoff gemessen, um mögliche Veränderungen in der Verteilung und Häufigkeit von Arten zu erklären.

Einsatz von umweltschonender Überwachungstechniken

Im Rahmen des Projekts soll untersucht werden, wie neue Techniken die Überwachung weniger invasiv und noch nachhaltiger ermöglichen können. Wo bisher Flugzeuge und Schiffe zur Überwachung von Vögeln und Säugetieren eingesetzt werden, nutzt SeaMe eine mit einem KI-basierten Kamerasystem ausgestattete Drohne. SeaMe wird zudem auch Wasserproben sammeln und auf Umwelt-DNA analysieren. Hinzu kommt eine KI-basierte Videoüberwachung von Fischen; dazu wird ein autonomes Unterwasserfahrzeug genutzt, welches gleichzeitig physikalische Parameter erfasst. Bisher wurden Fische mit Hilfe von Netzen gefangen und untersucht.

Führende Meereswissenschaftler bringen ihr Know-how ein

Das dreijährige Projekt wird in Zusammenarbeit mit namhaften Partnern durchgeführt, darunter das Helmholtz-Institut für Funktionelle Marine Biodiversität an der Universität Oldenburg (HIFMB), das Alfred-Wegener-Institut Helmholtz-Zentrum für Polar- und Meeresforschung (AWI), BioConsult SH, das dänische Unternehmen DHI A/S und das Deutsche Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz (DFKI).

Betriebsteam des Windparks Kaskasi unterstützt Umweltmonitoring

Alle Tests finden im Offshore-Windpark Kaskasi von RWE statt, der rund 35 Kilometer nördlich der Insel Helgoland liegt. Die installierte Gesamtleistung beträgt 342 Megawatt. Von Helgoland aus überwacht, betreibt und wartet ein RWE-eigenes Team den Windpark und unterstützt auch das SeaMe-Projekt.

ew-Redaktion

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