Herzstück der Anlage in Lindø ist die 560 Tonnen schwere Prüflast-Einheit. Sie wurde entwickelt, um die extremen Belastungen zu simulieren, denen die Rotorlagerungen von Windkraftanlagen an Land und vor allem auf hoher See ausgesetzt sind. (Bildquelle: Schaeffler/craft/Jochen Weltz)
„Von der ersten Produktskizze über die Produktion bis zur Validierung im Realbetrieb: Als Weltmarktführer für Windenergielager tragen wir mit unserem umfassenden Systemverständnis an zentraler Stelle dazu bei, dass die Anlagen unserer Kunden Windenergie immer effizienter, zuverlässiger und wirtschaftlicher erzeugen. Dieser ganzheitliche Ansatz – wir nennen das ,Closed Loop Engineering‘ – hebt uns von anderen Marktteilnehmern ab“, sagte Sascha Zaps, Vorstand Bearings & Industrial Solutions, Schaeffler AG, bei der Einweihung. „Der Markt verlangt nach sicheren und robusten Lösungen. Mit diesem zukunftsweisenden Engagement in Lindø stellen wir das sicher.“
Uwe Wagner, Vorstand Forschung und Entwicklung der Schaeffler AG, sagte: „Unser breites Spektrum an Produktfamilien und Fertigungstechnologien bildet das Fundament, auf dem wir unsere Kunden immer wieder mit technologischen Innovationen überzeugen. Das gelingt uns in unterschiedlichen Marktsektoren. Der Prüfstand in Lindø ist ein weiterer Meilenstein, mit dem Schaeffler als Motion Technology Company neue Maßstäbe setzt und seine Führungsrolle im globalen Wettbewerb ausbaut.“
Wichtiger Bestandteil des ganzheitlichen Closed Loop Engineerings von Schaeffler ist die Zusammenarbeit mit Partnern und Kunden – in Lindø konkret mit LORC und R&D Test Systems. LORC ist ein erfahrener Prüfstandbetreiber und Eigentümer der hochmodernen Anlage. Ziel des dänischen Unternehmens ist es, Innovationen im Bereich der erneuerbaren Energien zu fördern, von Tests im Maßstab 1:1 an Windturbinen, Antriebssträngen, Hauptlagern, Blattlagern, Komponenten und Strukturen bis hin zu Batteriespeichersystemen im industriellen Maßstab. R&D Test Systems ist ein renommierter Entwickler von Prüfständen für die Windkraftindustrie.
Schaeffler hat die Spezifikationen des weltweit leistungsstärksten Prüfstands maßgeblich definiert und ist der erste Nutzer, der hier von nun an in Kooperation mit Windenergie-OEM Rotorlagerungen für die nächsten Generationen Windenergieanlagen testet. „Die Entwicklung ist rasant, wir reden inzwischen von Turbinen mit einer Nennleistung von 25 Megawatt. Entsprechend steigen auch die Anforderungen an unsere Windenergielager“, sagt Bernd Endres, Vice President Regional Business Unit Wind.
560 Tonnen schwere Prüflasteinheit
Herzstück der Anlage in Lindø ist die 560 Tonnen schwere Prüflasteinheit. Sie misst 16 Meter in der Länge, ist 9 Meter breit und mehr als 8 Meter hoch. Sie wurde von den drei Projektpartnern eigens entwickelt, um gerade die extremen Belastungen zu simulieren, denen die Rotorlagerungen von Windenergieanlagen an Land und vor allem auf hoher See ausgesetzt sind. Dem Lagerungssystem des Rotors kommt im gesamten Antriebsstrang eine besondere Bedeutung zu: Hier summieren sich alle Kräfte und Momente aus dem Rotor, der bis zu 300 Meter Durchmesser erreicht.
„Zuverlässigkeit ist für uns und unsere Kunden ein entscheidender Faktor, gerade im Offshore-Bereich. Wir sind führend mit unseren Engineering-Tools und Fertigungstechnologien. Dieser neue Prüfstand, den wir dank der sehr guten und vertrauensvollen Zusammenarbeit mit LORC nutzen können, rundet unsere Infrastruktur für Test und Validierung nach oben ab. Hier führen wir Innovationen zur Marktreife“, sagt Bernd Endres. „Es gibt Szenarien, die können Sie nicht am Computer simulieren. Mit unserem Closed-Loop-Engineering-Ansatz stellen wir sicher, dass jedes Modell und jede Berechnung durch reale Tests abgesichert wird. Das schafft für unsere Kunden ein Maß an Verlässlichkeit, das im Markt einzigartig ist und die Grundlage für sichere, langlebige Windkraftanlagen bildet.“