Zertifikatsübergabe beim Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (von links): Michael Brehm (BSI), Dennis Laupichler (BSI), Sandro Amendola (BSI), Gerd Hoepfner (Swistec), Hans Hamacher (Swistec).

Zertifikatsübergabe beim Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (von links): Michael Brehm (BSI), Dennis Laupichler (BSI), Sandro Amendola (BSI), Gerd Hoepfner (Swistec), Hans Hamacher (Swistec). (Bildquelle: BSI)

„Wir sind stolz, als erster Steuerboxhersteller die BSI-Zertifizierung nach TR-03109-5 erhalten zu haben“, erklärt Gerd Hoepfner, Gründer und Geschäftsführer der Swistec GmbH. „Dies unterstreicht unsere führende Rolle und unsere Expertise bei der Entwicklung intelligenter Lösungen für die Digitalisierung der Stromnetze. Mit der zertifizierten SwiSBox bieten wir dem Markt eine entscheidende Komponente, die den Rollout der unverzichtbaren Steuertechnik vorantreiben wird. Damit eröffnen wir Energieversorgern den Weg zum netzorientierten Dimmen von steuerbaren Verbrauchern gemäß EnWG §14a.“

Proaktive Umsetzung gesetzlicher Vorgaben

Swistec hat sich frühzeitig und umfassend auf die am 1. Januar 2024 in Kraft getretenen gesetzlichen Bestimmungen vorbereitet. Die Richtlinie BSI TR-03109-5 definiert die Mindestanforderungen für Kommunikationsadapter im Home Area Network von Smart-Meter-Gateways (SMGW) die den Proxykanal des SMGW nutzen. Sie regelt die sichere kommunikative Anbindung technischer Einrichtungen an das SMGW, vor allem über dessen TLS-Proxy-Funktion. Darüber hinaus definiert sie Sicherheitsziele und Interoperabilitätsanforderungen, um das Vertrauen in intelligente Messsysteme zu stärken und das Risiko von Hacker-Angriffen zu minimieren. Außerdem legt die Richtlinie die Grundlage für ein Zertifizierungsverfahren, das die Einhaltung dieser Standards gewährleistet und bestätigt.

Technische Details der SwiSBox

Die SwiSBox mit Relaiskontakten wurde gemäß den Vorgaben des aktuellen FNN-Lastenhefts entwickelt. Sie unterstützt sowohl netzdienliche als auch marktdienliche Steuerungs- und Schalthandlungen.

Wesentliche Merkmale:

  • Gehäuse: 70 x 90 x 68 mm, Hutschienenmontage gemäß DIN 43880, Schutzart IP 30, Schutzklasse II
  • Umweltbedingungen: Betriebstemperatur -20 °C bis 55 °C, Lagerung -25 °C bis 80 °C, Luftfeuchtigkeit 95 % nicht kondensierend
  • Manipulationserkennung: Magnetsensor
  • Spannungsversorgung: 1-phasig, 230 VAC (+/-15 %), Leistungsaufnahme: 2 W
  • Schaltausgänge: 4x bistabile Relais (16 A/250 VAC), vergoldete Relaiskontakte, potentialfrei
  • Netzwerkschnittstellen: 2 x RJ 45 / Ethernet, IEC 8802-3; 10/100 Mbit/s BaseTx
  • Kommunikation: TCP/IP, IPv4 und IPv6, MMS, IEC 61850

„Unsere zertifizierte SwiSBox ist sofort lieferbar und für Anwendungen mit Relaiskontakten direkt nutzbar“, erklärt Jochen Grebing, bei Swistec im Bereich Vertrieb für Steuerboxen und Empfänger tätig. „Grundzuständige und wettbewerbliche Messstellenbetreiber erfüllen damit die gesetzlichen Anforderungen rechtskonform und investitionssicher.“

Strategische Innovation und Weiterentwicklung

Swistec entwickelt kontinuierlich fortschrittliche Technologien und Lösungen, um den wachsenden Anforderungen der Energiewirtschaft gerecht zu werden. Ein wesentlicher Fokus liegt dabei auf der Entwicklung und Implementierung digitaler Schnittstellen wie etwa EEBUS, die ein stufenloses Dimmen von elektronisch steuerbaren Verbrauchern ermöglichen. Hierzu müssen Geräte beim Endkunden wie Wärmpumpen etc. über eine entsprechende digitale Schnittstelle verfügen.

Hans Hamacher, Leiter Software-Entwicklung SwiSBox, blickt schon in die Zukunft: „Nachdem wir die BSI TR-5 Zertifizierung für die SwiSBox erfolgreich abgeschlossen haben, reichen wir unsere SwiSBox-EEBUS zur Zertifizierung ein, die zusätzlich die BSZ durchlaufen muss. Aufgrund der frühzeitigen Sicherung eines Termins bei einer vom BSI anerkannten BSZ-Prüfstelle erwarten wir, dass wir die SwiSBox-EEBUS voraussichtlich im Januar 2025 zertifiziert ausliefern können.“

ew-Redaktion

Ähnliche Beiträge