Systematische Untersuchung einer Hochspannungsfreiluftanlage

Megger Teilentladungsscanner PD Scan mit Parabol-Empfänger

Bild 6. Der Parabol-Empfänger findet TE in allen Komponenten mit Sichtkontakt – zum
Beispiel in Freiluftanlagen oder in luftisolierten Innenraumanlagen.

In Hochspannungsfreiluftanlagen kommen in erster Linie Parabol-Empfänger zum Einsatz (s. Bildergalerie). Diese arbeiten auf der Basis von Ultraschall. Damit lassen sich vor allem jene Anlagenteile prüfen, die sich in größeren Höhen befinden und nicht direkt zugänglich sind. So werden Korona- und Oberflächenentladungen zuverlässig erkannt.

Vor der eigentlichen Messung mit dem PD Scan wird sowohl die obligatorische Funktionsprüfung als auch die einmalige Messung der Umweltbedingungen wie Temperatur und Luftfeuchtigkeit durchgeführt. Anschließend visiert der Prüftechniker mit dem eingebauten Laser das Objekt an. Diejenige Stelle mit dem stärksten TE-Pegel wird durch einen roten Laser-Punkt markiert. Dort befindet sich die Fehlerstelle, die mit der eingebauten Kamera sofort fotografiert wird. Alle Daten werden anschließend sorgfältig protokolliert.

Der Parabol-Empfänger ist nicht nur für Freiluftanlagen ein wichtiges Hilfsmittel. Auch bei Innenraumanlagen können Schwachstellen damit gezielt erkannt und lokalisiert werden. Eine Voraussetzung ist, dass die Komponente im direkten Blickfeld des Parabol-Empfängers ist. Das ist typischerweise bei luftisolierten Schaltanlagen der Fall. Insgesamt können mit dem Parabol-Empfänger folgende Betriebsmittel in Freiluft- und in luftisolierten Innenraumanlagen beurteilt werden:

  • Isolatoren
  • Durchführungen an Transformatoren
  • Sammelschienen
  • Stromwandler
  • Endverschlüsse.

Bluetooth-Kopfhörer

Für höchste Präzision bei der Messung sorgt ein Bluetooth-Kopfhörer, der die TE-Schallwellen für das menschliche Ohr hörbar macht. Dafür wird eine drahtlose Verbindung zum PD Scan hergestellt. Die Kopfhörer sind so konzipiert, dass sie auch mit Helm getragen werden können.

Integrierte Kamera

Mit der eingebauten Kamera werden erkannte Fehlerstellen fotografiert und die Aufnahmen zur Dokumentation in das Prüfprotokoll integriert. Durch diese Bilder können Prüfprotokolle mit eindeutigen Anweisungen und Vorgaben versehen werden. Zudem lassen sich auch Typenschilder fotografiert und in das Prüfprotokoll integrieren – eine einfache, aber wichtige Funktion, die dem Prüftechniker viel Zeit bei der Identifizierung einzelner Komponenten erspart.

4 / 5

Ähnliche Beiträge