Die Geschäftsführung der TWL Netze GmbH: Thorsten Jansing (l.) und Stefan Maunz (r.).

Die Geschäftsführung der TWL Netze GmbH: Thorsten Jansing (l.) und Stefan Maunz (r.). (Quelle: Alexander Grüber)

Die TWL Netze GmbH, seit dem Jahr 2012 eine hundertprozentige Tochtergesellschaft der Technischen Werke Ludwigshafen am Rhein AG (TWL), war bisher als kleine eigenständige Netzpachtgesellschaft für die Strom- und Gasnetze mit rund 25 Mitarbeitern aufgestellt, um den Forderungen der Bundesnetzagentur nach einer rechtlichen Trennung von Energievertrieb und Netzaufgaben Rechnung zu tragen. Rund 250 Mitarbeiter, vorrangig aus den technischen Bereichen der TWL AG, haben zugestimmt, zum 1. Oktober 2021 in die TWL Netze GmbH zu wechseln.

Ab diesem Zeitpunkt sind in der TWL Netze alle technischen Bereiche, die für Netzbetrieb, Netzbau und Netzplanung aller Sparten, also auch Fernwärme und Wasser, zuständig sind, in einer großen Netzgesellschaft organisiert.

Beteiligung der Mitarbeiter

Die TWL AG und ihre Tochtergesellschaft TWL Netze GmbH bringen damit ein wichtiges gemeinsames Projekt wie geplant zum Abschluss. Seit dem Frühjahr 2019 erarbeiteten Mitarbeiter in verschiedenen Projektphasen gemeinsam mit Experten die wichtigsten Rahmenbedingungen, darunter die regulatorischen, rechtlichen und IT-technischen Bedingungen, aber auch die optimale Aufbauorganisation der künftigen großen Netzgesellschaft. Dabei ging TWL mit der Entwicklung der zukünftigen Aufbauorganisation vollkommen neue Wege. Um möglichst viele der betroffenen Mitarbeiter zu beteiligen und ihr Wissen und ihre Erfahrung aus der täglichen Arbeit direkt mit in das Projekt einfließen lassen zu können, wählte TWL einen partizipativen Ansatz. Hierbei wurden zunächst die wesentlichen Arbeitsabläufe analysiert und anschließend die zukünftige Aufbauorganisation von den Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter selbst erarbeitet.

„Von Anfang an standen bei dem Projekt die Optimierung der Prozesse und die Steigerung der Effizienz des Netzbetriebs im Vordergrund. Dabei haben wir auf das Wissen und die Erfahrung unserer Belegschaft vertraut“, erklärt Thomas Mösl, Technischer Vorstand bei der TWL AG. „Wir sind uns sicher, dass diese neue große Netzgesellschaft dank des Engagements aller Beteiligten zu einer effektiveren Organisation des Netzbetriebs führen wird und wir den Bürgern in Ludwigshafen einen noch besseren Service bieten können.“

„Ein weiterer Grund für die Überführung der TWL Netze in eine große Netzgesellschaft sind veränderte regulatorische Vorgaben“, so Dieter Feid, Kaufmännischer Vorstand bei der TWL AG. „Die Kostenanerkennung durch die Bundesnetzagentur wird zunehmend strenger. Wenn ein Netzbetreiber jedoch die wesentlichen Aufgaben und Funktionen im eigenen Haus wahrnimmt, ist es leichter, die Kosten entsprechend anerkennen zu lassen.“ Die TWL AG rechnet durch die Ausgestaltung der großen Netzgesellschaft für den TWL-Konzern neben sonstigen positiven Effekten auch mit einer spürbaren jährlichen Ergebnisverbesserung.

Veränderungen für Kunden

„Für Kunden in Ludwigshafen ändert sich durch die große Netzgesellschaft wenig“, erklärt Stefan Maunz, Kaufmännischer Geschäftsführer der TWL Netze GmbH. Die TWL AG oder der jeweils gewählte Energieversorger sind nach wie vor für die Lieferung von Energie und Trinkwasser zuständig.

„Die TWL Netze GmbH pachtet sämtliche Versorgungsnetze der TWL AG und ist Ansprechpartner für alle Fragen rund um den Netzbetrieb sowie Störungen im Netz“, so Thorsten Jansing, seit 1. Juli 2021 als technischer Geschäftsführer neu bei der TWL Netze GmbH.

Das Ludwigshafener Netzgebiet umfasst mehr als 1.500 Kilometer Stromnetze, 400 Kilometer Erdgasnetze, 500 Kilometer Wassernetze und 90 Kilometer Fernwärmenetze. Die dazugehörigen Anlagen wie Umspannwerke, Transformator- und Pumpstationen werden ebenfalls von der TWL Netze betrieben, in deren Zuständigkeit künftig auch alle Strom-, Erdgas-, Fernwärme- und Wasserhausanschlüsse im Netzgebiet liegen.

ew-Redaktion

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