An zehn Prüfstationen erfolgt bei Voltaris die digitalisierte Prüfung von modernen Messeinrichtungen und Basiszählern.

An zehn Prüfstationen erfolgt bei Voltaris die digitalisierte Prüfung von modernen Messeinrichtungen und Basiszählern. (Quelle: Voltaris GmbH)

Neben der Prüfstelle ERP3 am Unternehmenssitz in Maxdorf (Rheinland-Pfalz) ist nun auch die Merziger Prüfstelle mit zehn hochmodernen Prüfstationen auf die Prüfung intelligenter Zählertechnik vorbereitet. Das neue Prüfverfahren deckt nicht nur die metrologische Prüfung der Zähler ab, sondern bietet die kombinierte Prüfung der Datenkommunikation und der Metrologie. Ziel des neuen Verfahrens ist es, die Prüfungen trotz Abfragen verschlüsselter Daten weitgehend automatisch durchzuführen.

Die Prüfung der Basiszähler (BZ), die mit dem Smart-Meter-Gateway zu einem intelligenten Messsystem verbunden werden, ist mit herkömmlicher Prüftechnik nur sehr eingeschränkt möglich. Mit dem neuen Prüfverfahren können jetzt unter anderem die Grid-Funktionalität sowie Daten der elektronischen Lieferscheine geprüft werden, zum Beispiel der PIN oder die Service-ID. Durch softwaregesteuerte Kommunikationsköpfe ist eine automatisierte PIN-Eingabe möglich. Neben der Lichtstärkemessung der Schnittstellen kann auch eine effizientere Auswertung der Annahme- und Attributprüfungen nach FNN vorgenommen werden. 

Orientierung an FNN-Richtlinien garantiert Qualität

Das Voltaris-Prüfstellenpersonal prüft die Testfälle gemäß den FNN-Lastenheften. „Im digitalen Messwesen geht es nicht nur um geprüfte Messgeräte, sondern um die Funktionssicherheit von Software, Prozessen und Komponenten“, erläutert Frank Wolf, Bereichsleiter Zählerdienstleistungen bei Voltaris und Leiter der beiden Prüfstellen ESL3 und ERP3. „Alle entsprechenden Leistungen haben wir nach den Anforderungen des Mess- und Eichgesetzes in einem umfassenden Qualitätssicherungs-Konzept gebündelt.“

Kostenersparnis durch gemeinsames Stichprobenverfahren

Die Eichfrist der modernen Messeinrichtungen (mME) und Basiszähler beträgt acht Jahre. Messgeräte mit bestandenem Qualifikationsverfahren können für bis zu weitere acht Jahre in der Eichgültigkeit verlängert werden. Durch die Verlängerung der Nutzungszeit erzielen die Netzbetreiber enorme Kosteneinsparungen, was die Wirtschaftlichkeit der digitalen Zähler erhöht – vor allem im Hinblick auf die knapp bemessenen Preisobergrenzen. Die ersten mME wurden im Jahr 2018 ausgeliefert und installiert und stehen somit im Jahr 2026 zur Verlängerung der Eichfrist an. Voltaris bietet den Kunden an, sich dafür zum gemeinsamen Stichprobenverfahren zusammenzuschließen. „Damit erreichen insbesondere die Kunden mit kleineren Messgerätebeständen wirtschaftliche Losgrößen“, erläutert der stellvertretende Prüfstellenleiter Markus Barthel die Vorteile des Angebots.

Kunden-Mehrwert durch eigene Prüfstellen

Voltaris gehört zu den wenigen Unternehmen, die Träger eigener staatlich anerkannter Prüfstellen sind. In den Prüfstellen für Messgeräte für Elektrizität ERP3 in Maxdorf und ESL3, der einzigen staatlich anerkannten Prüfstelle im Saarland, deckt das Unternehmen die Leistungen im gesetzlichen Messwesen im vollen Umfang ab und bietet Eichungen, Stichprobenverfahren und Befundprüfungen aus einer Hand. Im Mai 2020 hatte das Unternehmen mit der staatlich anerkannten Prüfstelle GSL3 in Merzig das Angebot der Zählerdienstleistungen für Gasmessgeräte erweitert. Durch die kontinuierliche Marktbeobachtung und regelmäßige Qualitätssicherungen wird eine langfristige Messgenauigkeit und Messbeständigkeit erzielt. 

ew-Redaktion

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