Mobile Erfassung der Netzqualität

Als kompakte mobile Einheit erfasst das SGIM-50 mit Hilfe von Rogowskispulen auf allen Phasen die Ströme einzelner Abgänge, ohne dass der jeweilige Endverbraucher dazu abgeschaltet werden muss (Bildquelle: EMH Energie-Messtechnik)

Wenn die Netzqualität an bestimmten Orten immer wieder auffällig schwankt, erfordert die Suche nach der Ursache regelmäßig einen großen Aufwand an zusätzlicher Messtechnik und schlägt obendrein mit ungeplanten Personalkosten zu Buche. Ähnliches gilt beispielsweise für Großbaustellen, wo die Zuordnung des Energieverbrauchs auf einzelne Gewerke ohne Einrichtung separater Stromkreise nur schwer realisierbar ist. Statt Energiewerte punktuell zu erfassen oder vorübergehend installierte Zähler manuell abzulesen, reicht künftig ein SGIM-50-System von EMH. 

Dieses kommt laut dem Hersteller überall dort zum Einsatz, wo Energie- oder Verbrauchsdaten nur temporär erhoben werden sollen oder kein 185-mm-Sammelschienensystem für die Montage eines Standard-SGIM verfügbar ist. Als kompakte mobile Einheit erfasst das SGIM-50 mit Hilfe von Rogowskispulen auf allen Phasen die Ströme einzelner Abgänge, ohne dass der jeweilige Endverbraucher dazu abgeschaltet werden muss. Spannungen, Ströme, Leistung und Energie sowie Daten zur Netzqualität werden kontinuierlich überwacht und stehen bei Bedarf in Echtzeit für weitergehende Analysen bereit.

Nach Inbetriebnahme kann das System über ein dazugehöriges Online-Portal vollständig aus der Ferne gesteuert werden. Alle Daten werden nach IPSec-Standard verschlüsselt übertragen, die Kommunikation erfolgt je nach örtlichen Gegebenheiten wahlweise über LTE, LoRaWan oder Ethernet/Glasfaser, teilt EMH Energie-Messtechnik mit.

Einbindung zusätzlicher Messgrößen

Neben der Erfassung von Energiewerten kann die via SGIM-50 bereitgestellte Datenbasis nahezu beliebig um individuelle Messgrößen erweitert werden, so der Anbieter. Über Modbus/Ethernet lassen sich zusätzliche Geräte  in das System einbinden, auch die Verknüpfung mit kabellosen RF-Sensoren zur Temperatur- oder Feuchtigkeitsmessung mit einer Reichweite von bis zu 300 m ist problemlos möglich. Ob die Daten vom SGIM-50 kontinuierlich oder nur in bestimmten Intervallen übertragen werden sollen, lässt sich über das Online-Portal anpassen.

Über die örtlich begrenzte Messung von Verbrauchsdaten hinaus, können Energieversorger das SGIM-50 auch zur Vorbereitung der Digitalisierung von Niederspannungsnetzen verwenden. Bevor Ortsnetzstationen oder Kabelverteilschränke dauerhaft mit der erforderlichen Technik ausgestattet werden, können zeitlich begrenzte Messungen mit dem SGIM-50 Aufschluss darüber geben, an welchen Punkten und in welchem Umfang die Installation klassischer SGIM-Systeme den größten Nutzen verspricht. Auf diese Weise trage das portable Gerät dazu bei, die mit der Digitalisierung verbundenen Investitionen passgenau zu steuern, so der Anbieter.

np-Redaktion

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