Die Hausheld AG hat das PTB-Zertifikat erhalten. Es bestätigt die vollständige Konformität des Mesh-Funknetzsystems von Hausheld.

Hausheld-Vorstand Bouke Stoffelsma mit dem PTB-Zertifikat. Neben der BSI-Zertifizierung verfügt sein Unternehmen nun auch über die wichtige Freigabe der Eichbehörde (Bild: Hausheld)

Damit ist aktenkundig: Die einzige end-to-end-funktionsfähige Smart-Metering-Lösung für den flächendeckecken Rollout intelligenter Messsysteme (iMSys) kann im deutschen Energiemarkt vorbehaltlos eingesetzt werden.

Hausheld hatte sich der Zertifizierung freiwillig unterzogen, um Zweifel im Markt an der Zulässigkeit und Leistungsfähigkeit der Funk-Lösung zu entkräften. Vorstand und CEO Bouke Stoffelsma: "Die PTB hat die Zulässigkeit der Funksysteme ohne Wenn und Aber bestätigt. Die Zertifizierung umfasst alle Geräte und Einrichtungen, die man zur Errichtung und zum Betrieb des Mesh-Funknetzes für die Smart Meter benötigt."

So funktioniert das Mesh-Funknetz für den Voll-Rollout

Hausheld hat eine High-Tech-Lösung für einen stadtweiten iMSys-Rollout entwickelt: Alle Stromzähler eines großen Gebäudes oder einer Siedlung verbinden sich untereinander über ein Transport-Layer-Security (TLS)-Funksystem sicher mit den Smart Meter Gateways. So können mehrere Zähler mit einem Gateway verbunden werden, was einen sicheren, stabilen und kostengünstigen iMSys-Voll-Rollout ermöglicht. Das Funksystem wurde von Hausheld nach den Vorgaben des Schutzprofils des Bundesamtes für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) entwickelt und leitet Daten besonders einfach von Zähler zu Zähler aus den Kellern der deutschen Haushalte. Mit seiner Technik erreicht Hausheld auch zuverlässig die vielen Zähler, die sich außerhalb der Reichweite von Mobilfunknetzen befinden. Die Verschlüsselung erfolgt gemäß der Technischen Richtlinie TR03109-1 des BSI für die sichere Übertragung der Messwerte. Die Smart Meter Gateways befinden sich meist in zentralen Hausanschlussräumen oder den gesicherten Trafostationen der Stadtwerke. Von dort aus werden die Daten per Glasfaser, LTE, per 450 MHz oder Powerline einfach und zuverlässig von den Gateways in die Rechenzentren übertragen.

Zweifel hatten vor  Wetallem Wettbewerber im Markt gestreut; beispielsweise, ob im Mesh-Netz die eichrechtlich vorgeschriebene Latenzzeit eingehalten wird. Diese beschreibt den Zeitraum, den die Übertragung der Messwerte vom Zähler zum Smart Meter Gateway benötigt. "Die PTB hat einen kompletten Prüfaufbau erhalten und alle Zeiten nachgemessen. Mit dem behördlichen Ergebnis: Ja, mit dem Mesh-Netz kann man intelligente Messsysteme auslesen und alle Funktionen des Smart Meter Gateways nutzen. Sowohl der datensparsame TAF1 für Haushaltskunden als auch die genaueren Zählerstandsgänge im 15-Minuten-Takt nach TAF7 werden zuverlässig verarbeitet."

"Das PTB-Zertifikat bedeutet für Hausheld einen Ritterschlag"

Für Hausheld kommt das Zertifikat der PTB zur rechten Zeit. Aktuell stockt der iMSys-Rollout aufgrund technischer Probleme vielerorts. Manches Unternehmen ist entnervt auf der Suche nach einem neuen Smart-Metering-Partner, auch weil gesetzliche Rollout-Fristen bedrohlich näher rücken. "Das PTB-Zertifikat bedeutet für uns einen Ritterschlag", sagt Stoffelsma. "Jetzt können wir endlich vorbehaltlos und offensiv auf potenzielle Kunden zugehen. Das Thema Voll-Rollout ist in der Branche ja auch längst kein Fremdwort mehr. Vielmehr verfestigt sich die Erkenntnis, dass die Digitalisierung der Energiewirtschaft nur dann wirklich auf den Klimaschutz einzahlt, wenn alle Energiezähler digital und fernauslesbar sind. Neben unseren BSI-Zertifizierungen sind mehrere Patente und jetzt auch die amtliche Freigabe der Eichbehörden der Garant für eine rechtssichere und technisch besonders leistungsfähige Umsetzung. Außerdem haben wir den Vorteil, dass wir bei unseren bestehenden Kunden die technischen Probleme in der Prozesskette zwischen Gateway-Administrationssoftware und ERP-System bereits gelöst haben. Wir können also für unsere Kunden sicherstellen, dass die gesetzlichen Rollout-Pflichten eingehalten werden. Dazu muss man die verbleibende Zeit bis 2023 jetzt allerdings entschlossen nutzen."

np-Redaktion

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