Bewährt – aber nicht mehr zeitgemäß

Ingenieure im Umspannwerk der Thueringer Energienetze in Apolda

Bild 2: Zufrieden mit der erfolgreichen Umsetzung des Pilotprojektes im Umspannwerk Apolda (v.l.): René Müller, Referent Schutztechnik für Mittelspannungsnetze, Dipl.-Wirt.-Ing. Heiko Kraut, Fachgebietsleiter, Tobias Taubert, Fachingenieur Sekundärtechnik, Markus Funke, Referent Schutztechnik für Mittelspannungsnetze, Paul Sicker, Referent Schutztechnik für Hochspannungsnetze sowie Bernd Schairer, Industriemanagement Energie, Phoenix Contact Deutschland GmbH (Quelle: TEN)

Für den sicheren Betrieb der Verteilnetze müssen auch die Schutz- einrichtungen selbst überwacht werden. Dazu werden alle Netzschutz-Relais in den Umspann- und Verteilstationen regelmäßig einer dokumentierten Schutzprüfung unterzogen.

In den östlichen Bundesländern ist die Schutzprüfung mittels Prüfstecksystem üblich. Wie bei anderen Energieversorgern waren auch bei der TEN ganz unterschiedliche Prüfstecksysteme im Einsatz – mit all ihren konstruktionsbedingten Eigenarten. »Bei den älteren Systemen musste der Prüfstecker mit beiden Händen gezogen werden«, erinnert sich H. Kraut, »dabei konnte es zu einer Verwindung der Prüfsteckvorrichtung und zu Fehlern bei der Schutzprüfung kommen.« Denn bei mehrpoligen Prüfsteckern führt schräges Stecken oder Ziehen zu zeitversetztem Schalten in der Prüfsteckleiste. H. Kraut: »Außerdem gab es keinen äußeren Berühr- und Verschmutzungsschutz der Prüfsteckleiter in der Schaltanlagenfront, weil eine Blindabdeckung fehlte.« Gegen Staub und Schmutz waren die Prüfsteckleisten überhaupt nicht geschützt.

Auch bei der Anschlusstechnik zeigten einige Systeme Schwächen. So benötigen sie etwa zum Leiteranschluss einen ungeschützten Ring- oder Gabelkabelschuh, der dann noch mittels Plexiglasplatte gegen unbeabsichtigtes Berühren abgedeckt werden musste.

»Wir wollten ein Prüfstecksystem mit deutlich mehr Komfort bei der Handhabung und mehr Sicherheit bei der Verdrahtung«, erläutert H. Kraut. Ein Prüfsystem eines anderen Herstellers erwies sich im Test dann als noch instabiler. H. Kraut: »Der 19-polige Prüfstecker ließ sich kaum gleichmäßig aus der Prüfsteckleiste ziehen. Die filigranen Rastnasen brachen leicht ab, und die Prüfsteckleiste war im Normalbetrieb nicht abgedeckt.«

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