Stromversorgung Sulz a.N. überwacht sein Niederspannungsnetz

Einbau eines Smight-Grid2-Geräts (Bildquelle: Smight GmbH)

Ein massiver Ausbau von PV-Anlagen, rund 70 Anlagen allein im ersten Halbjahr 2023, ein rasant fortschreitender Zubau von Ladestationen und der verstärkte Einsatz von Wärmepumpen auch in Bestandsgebäuden waren bei der Stromversorgung Sulz die Hauptgründe für die Entscheidung. Bisher erfasste das Unternehmen aus Baden-Württemberg lediglich die Lastflüsse im Mittelspannungsnetz in den Schwerpunkstationen – doch um die Versorgungssicherheit in der Niederspannung weiterhin gewährleisten zu können, war das auf Dauer zu wenig. 

"Uns fehlten schlichtweg die notwendigen Daten zur Einspeisung und Rückspeisung – und zwar in Echtzeit. Kurz gesagt: wir hatten keinen Überblick über das Niederspannungsnetz und konnten nicht so flexibel und vorausschauend handeln, wie wir uns das vorgestellt haben", erklärt Udo Huber, technischer Geschäftsführer des Energieversorgers.

Im Frühjahr machte man sich auf die Suche nach einer geeigneten Lösung. Die IoT-Lösung Smight Grid2 habe vor allem durch den schnellen und unkomplizierten Einbau und Inbetriebnahme unter einer Stunde überzeugt. Nach nur wenigen Minuten sind die Daten über ein Webportal jederzeit und überall abrufbar, betont der Anbieter, die Smight GmbH. Die Mitarbeitenden im Netzbetrieb können so im Falle einer Störung direkt auf Grundlage von Live-Daten Entscheidungen treffen. Die Technologie unterstützt aber auch bei gezielten Schalthandlungen oder in der Netzplanung.

Sehen, was vorher nicht gesehen wurde

"Mit Smight Grid2 konnten wir Unregelmäßigkeiten identifizieren, die wir vorher nicht gesehen haben und entsprechend reagieren“, erläutert Huber. „Zum Beispiel haben wir ein Blockheizkraftwerk mit einer Leitung von 100 kVA sicher und rechtzeitig auf eine benachbarte Umspannstation umschalten können, um so die Belastung im Niederspannungsnetz gleichmäßiger zu verteilen."

Derzeit sind fünf Netzstationen mit der Sensorik ausgestattet, bei denen eine hohe Belastung in beide Energierichtungen zu erwarten ist. Sie messen phasen- und abgangsscharf den Strom direkt in der Station und übermitteln die Daten in Echtzeit via Mobilfunk. Im Web-Portal werden die Daten aufbereitet und visualisiert. Ein zusätzliches Feature ist der monatliche Report, über den die Mitarbeitenden eine Zusammenfassung der wichtigsten Ereignisse und Entwicklungen im gesamten Netz erhalten.

np-Redaktion

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