In der smarten Energieregion Arnsberg und Sundern sind mittlerweile über 100 Stationen digitalisiert. Diese werden sukzessive an das 450-MHz-Netz angebunden (Bildquelle: Westenergie)
In der smarten Energieregion Arnsberg und Sundern testet die Westenergie das Stromnetz der Zukunft. Im Mittelpunkt steht dabei die Digitalisierung der Energieinfrastruktur, um den wachsenden Anforderungen eines immer komplexeren Stromsystems gerecht zu werden. Die Anbindung an des 450-MHz-Funknetz ist ein Novum in der smarten Energieregion Arnsberg und Sundern.
Das im Aufbau befindliche Funknetz ist vor allem für Betreiber kritischer Infrastrukturen wichtig, da es als besonders sicher gilt. Es funktioniert unabhängig vom konventionellen Mobilfunknetz auch bei Versorgungsunterbrechungen bis zu 72 Stunden, hat eine hohe Gebäudedurchdringung und ermöglicht eine stabile Kommunikation unter schwierigen Bedingungen, wie beispielsweise in Kellern. Darüber hinaus erlaubt ein Priorisierungsmechanismus eine Vorrangschaltung für sehr wichtigen Datenverkehr.
Fehler eingrenzen und Ausfallzeiten reduzieren
Vor allem digitale Ortsnetzstationen spielen eine Schlüsselrolle für eine sichere Energieversorgung. Sie wandeln nicht nur Mittelspannung in die für Haushalte benötigte Niederspannung um, sondern übermitteln, im Gegensatz zu nicht digitalisierten Anlagen, Live-Daten zur Stromverteilung und Spannung an eine zentrale Leitstelle. Dort wird das Stromnetz in Echtzeit analysiert und bei Bedarf schnell aus der Ferne gesteuert.
Die moderne Technik hilft so, Fehler einzugrenzen und Ausfallzeiten zu reduzieren. In der smarten Energieregion Arnsberg und Sundern sind mittlerweile über 100 Stationen digitalisiert. Diese, und alle zukünftigen, enthalten zwei SIM-Karten: eine für den öffentlichen Mobilfunk auf LTE-Standard und eine für das 450-MHz-Netz. So sind die Stationen auch bei Störungen oder Ausfällen im Mobilfunknetz in der Lage, wichtige Daten an die Leitstelle zu senden.
Darüber hinaus werden in der Modellregion auch intelligente Messsysteme, bestehend aus sogenannten Smart Meter Gateways mit angeschlossenem Zähler, an das 450-MHz-Funknetz angeschlossen. Diese erfassen den Energieverbrauch in Haushalten und Unternehmen und können anonymisierte, hochfrequente Daten zur Netzauslastung an den Netzbetreiber übermitteln. Für die Verbindung der Smart Meter Gateways mit dem Messstellenbetreiber setzte Westnetz bislang auf öffentlichen Mobilfunk. In der Modellregion erfolgt dies nun auch über das 450-MHz-Funknetz.