ZMP 2025: Noch mehr Tempo beim Rollout intelligenter Messsysteme

Das Nervensystem smarter Energienetze: Damit beschäftigten sich die knapp 600 Besucher und rund 50 Aussteller auf der ZMP in Leipzig (Bildquelle: Thomas Ecke)

Bis Ende 2025 sollen 20 % der Kunden mit steuerbaren Verbrauchseinrichtungen oder einem Jahresstromverbrauch von 6000 bis 100000 kWh mit intelligenten Messsystemen (iMSys) ausgestattet sein. Rund 14 % waren bereits Ende 2024 erreicht. In den ersten Monaten 2025 stiegen die Einbauzahlen noch einmal sehr stark an. Der Rollout liegt im Plan. Zusammen mit den freiwilligen Einbaufällen werden bis Ende 2025 voraussichtlich 2,5 Mio. iMSys bei den Kunden aktiv sein. Zusätzlich sollen bis Ende 2026 auch 90 % der Leistung der Erzeugungsanlagen, die 2025 und 2026 neu in Betrieb gehen, mit iMSys steuerbar sein. Zudem sollen die Ausbauzahlen für iMSys im kommenden Jahr auf mehr als 2 Mio. pro Jahr ansteigen.

Angesichts dieser Zahlen betont der Vorstandsvorsitzende des VDE FNN, Dr. Joachim Kabs: "Die Zeiten von Trial-and-Error sind vorbei. Es gibt keinen Grund mehr zu zögern." Diese Sichtweise bestätigt Ingo Schönberg, stellvertretender Vorstandsvorsitzender des VDE FNN. Der regulatorische Rahmen sei jetzt soweit passend. Jetzt gelte es für die Messtellenbetreiber (MSB) einfach einmal zu machen, um den Rollout weiter zu beschleunigen.

Alle Akteure abholen

Vor allem einige, meist große MSB treiben diese Entwicklung voran, während viele Messstellen- und Netzbetreiber noch nicht so weit sind. Auf der ZMP 2025 in Leipzig (25. bis 26.06.) lag daher der Fokus darauf, alle Akteure abzuholen und sie bei der Umsetzung des iMSys-Rollouts sowie der netzorientierten Steuerung zu unterstützen. 

Ziel ist es, ganzheitlich am Netzanschlusspunkt zu steuern. Die Vision ist ein effizientes Zusammenspiel von Erzeugung, Verbrauch und Netz, sodass Kunden aktiv am Energiemarkt teilnehmen und ihren Eigenverbrauch beziehungsweise die Einspeisung im Einklang mit dem Netzbetrieb koordinieren können. "Bei der Steuerung direkt am Netzanschlusspunkt geben wir die Grenzwerte für Einspeisung und Verbrauch als Hüllkurve vor. Der Eigenverbrauch des Kunden wird geschützt, und er kann innerhalb der Grenzwerte frei am Markt agieren und von flexiblen Tarifen profitieren", betont Kabs. Die Energiewende werde schlussendlich nicht vom Netzbetreiber, sondern vom Kunden gemacht. Das Schlagwort der Stunde laute Flexibilität. Dabei entwickle sich der Kunde vom Konsumer über den Prosumer zum Flexumer, so Kabs.

np-Redaktion

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