Strommarkt: Innovative Geschäftsmodelle werden zunehmend intelligente Lösungen zum Beispiel auf Basis von Künstlicher Intelligenz (KI) nutzen

Innovative Geschäftsmodelle werden zunehmend intelligente Lösungen zum Beispiel auf Basis von Künstlicher Intelligenz (KI) nutzen (Bildquelle: Adobe Stock)

Die dynamischen Veränderungen des Marktdesigns der letzten, insbesondere von der Digitalisierung geprägten, Jahre werden zunehmend zu einer Auflösung der seit vielen Jahrzehnten tradierten Wertschöpfungskettenlogik im Strommarktdesign führen. Dies verlangt von den Unternehmen eine adäquate Antwort in der Ausrichtung ihrer Geschäftsmodelle.

Triggermomente im Strommarkt seit 1998

Die Entwicklung des Strommarktdesigns wurde in den letzten 20 Jahren von verschiedenen „Triggermomenten“ geprägt (Abb. 1).

Mit der Liberalisierung des Strommarktes 1998 und der Entflechtung der zu Monopolzeiten stark vertikal integrierten Wertschöpfungskette wurden Stromerzeugung und -vertrieb an den Wettbewerb herangeführt. Die Wertschöpfungskette – welche vor 1998 im Wesent­lichen aus Erzeugung, Übertragung sowie Verteilung/Vertrieb bestand – wurde um den Handel als „neue“ Wertschöpfungsstufe ergänzt und die Netzbereiche wurden unbundelt. Der Wettbewerbsgedanke und damit das Ziel einer wettbewerbsfähigen und kostengünstigen Stromversorgung wurden die zentralen Einflussfaktoren des in den Jahren nach 1998 gültigen Liberalisierungsdesigns. Entsprechend entstanden mit der Liberalisierung neue Player in Erzeugung und Stromvertrieb (vgl. Abb. 1).

In den Jahren um den Dekadenwechsel 2010 folgte der Strommarkt einem EE-Förderdesign: Aufgrund von technologischen Fortschritten (z. B. steigende Leistung von Wind- und PV-Anlagen, Kostendegressionseffekte in der EE-Stromerzeugung) sowie einer nachhaltigen Förderung wurden die erneuerbaren Energien dynamisch ausgebaut und die Stromerzeugung begann sich immer mehr zu dezentralisieren. Etablierte Energieunternehmen (Stadtwerke ebenso wie große Energiekonzerne) entwickelten Renewables-Strategien und setzten diese um – der Umbau des Erzeugungsmix nahm weiter an Fahrt auf. In diesem Strommarktdesign wurde die Einspeisung von EE-Anlagen im Wesentlichen über EEG-Einspeisetarife vergütet.

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