Wärmepumpen: Abb. 1 Entwicklung der Beheizungsstruktur im Wohnungsneubau1: Baugenehmigungen in den vergangenen 12 Monaten

Abb. 1 Entwicklung der Beheizungsstruktur im Wohnungsneubau1: Baugenehmigungen in den vergangenen 12 Monaten (Quelle: siehe Bild)

Vertreter von Unternehmen, Verbänden, Handwerk, Gewerkschaften und Verbraucherschutz unterstützen das ambitionierte Ziel der Bundesregierung, die Zahl der Wärmepumpen im Bestand bis 2030 auf mindestens 6 Mio. zu erhöhen. Vor allem die Netzdienlichkeit der Wärmepumpen ist ein heikles Thema, das auf dem Wärmepumpen-Gipfel erst einmal vermieden wurde.

Die Versorgung mit Wärme und Warmwasser durch elektrisch betriebene Wärmepumpen bietet einen doppelten Vorteil: Die Anlagen entnehmen mindestens drei Viertel der bereitgestellten Nutzwärme der Umwelt, zumeist der Luft oder dem Boden. Wärmepumpen erreichen damit aus dem Stand die Vorgabe der Bundesregierung, Raumwärme ab 2030 zu mindestens 65 % aus erneuerbaren Energiequellen bereitzustellen. Für die Deckung des Strombedarfs der Anlagen bieten zudem viele Energieversorger Tarife an, die zu 100 % aus Ökostrom bestehen. Technologisch sind Wärmepumpen also die beste Lösung für eine ökologische Wärmewende. Daneben sind sie geeignet, die Abhängigkeit des Wärmemarktes von fossilen Energien zu vermindern und leisten damit einen Beitrag zur Lösung der aktuellen Versorgungsprobleme bei Öl und Gas.

Rekordniveau bei Neubauplanungen

Die Vorteile der Wärmepumpentechnologie scheinen Markt und Verbraucher bereits überzeugt zu haben [1]. Im Mai 2022 waren in 54,2 % aller zum Bau genehmigten Wohnungen Wärmepumpen als primäre Heizenergie vorgesehen (Abb. 1). Damit hat sich der Anteil der Wärmepumpen bei den Neubauten seit 2012 mehr als verdoppelt (Abb. 2). Im selben Zeitraum verringerte sich der Anteil der Gasheizungen bei den zum Bau genehmigten Wohnungen von knapp 50 % auf aktuell weniger als ein Fünftel. In absoluten Zahlen stellt sich die Entwicklung sogar noch dynamischer dar: 2021 wurden rund 154.000 Wärmepumpen installiert, 28 % mehr als ein Jahr zuvor. Damit überschritt die Zahl der installierten Wärmepumpen in Deutschland erstmals die Marke von einer Million.

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