Bei CCS ist Deutschland im internationalen Vergleich ein Spätzünder. Nun ändert es seinen Kurs (Foto: CCS-Anlage Ferrybridge, Yorkshire/GB)

Bei CCS ist Deutschland im internationalen Vergleich ein Spätzünder. Nun ändert es seinen Kurs (Foto: CCS-Anlage Ferrybridge, Yorkshire/GB) (Quelle: Adobe Stock)

2023 war ein gutes Klimaschutzjahr für Deutschland. Der CO2-Ausstoß sank gegenüber dem Vorjahr um 73,5 Mio. auf 598 Mio. t – so deutlich wie nie zuvor im vergangenen Jahrzehnt. Also alles im grünen Bereich? Leider nicht. Zum einen sind die Emissionseinsparungen in erster Linie auf die nachlassende Wirtschaftsaktivität im letzten Jahr zurückzuführen. Zum anderen wird zunehmend klar, dass die aktuellen Bestrebungen aller Voraussicht nach nicht ausreichen werden, um die Klimaschutzziele 2030 zu erreichen. So warnt der Expertenrat für Klimafragen in einem im Juni 2023 veröffentlichen Gutachten, dass das 2030er-Ziel, die Treibhausgasemissionen auf 438 Mt zu senken, um 15 bis 20 Mt verfehlt werden könnte.

Abscheidung und Speicherung von CO2

Was es also braucht, sind neue Lösungen, die möglichst effizient die Dekarbonisierung unterstützen können. Ein Ansatz hierzu könnte die Abscheidung und Speicherung von CO2 (Carbon Capture and Storage, CCS) sein. Denn trotz zunehmender Nutzung von erneuerbaren Energien (EE) können nicht alle Sektoren durch grünen Strom dekarbonisiert werden, und nicht jede Industrie eignet sich für den Einsatz von grünem Wasserstoff – zumal dieser mittelfristig noch teuer und nur in geringen Mengen verfügbar ist. CCS könnte hier eine pragmatische Alternative bieten.

Die Abscheidung und Speicherung von CO2 wird hierzulande seit Jahren kontrovers diskutiert und bislang nur zu Test- und Forschungszwecken in kleinem Maßstab erprobt – anders als in Ländern wie Großbritannien, das bereits 2017 als Teil seiner „Clean Growth Strategy“ Richtlinien für CCS-Einsätze in großem Maßstab auf den Weg gebracht hat. Nun ändert auch Deutschland seinen Kurs.

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