Splittung der Verantwortlichkeiten

Abb. 1: MaBiS-Prozesse (Summenzeitreihen der Marktlokationen)

Abb. 1: MaBiS-Prozesse (Summenzeitreihen der Marktlokationen) (Bildquelle: BET)

Die Abwicklung der MaBiS-Prozesse ist ausschließlich durch den Einsatz von Energiedaten-Management-Systemen möglich, welche die Zeitreihen der verantwortlichen Messstellenbetreiber übernehmen und auf Basis der Kundenstammdaten aus Vorsystemen die Aggregation zu berechtigten Lieferanten und Bilanzkreisen durchführen.

Nach Aufstellung der viertelstündlichen Energiebilanz und Berechnung von Verlust- sowie Saldozeitreihen erfolgt hochautomatisiert der elektronische Versand der Summenzeitreihen für Lieferanten und Bilanzkreisverantwortliche sowie der Austausch von Zeitreihenaktivierungs-, Quittierungs- und Prüfmeldungen.

Die Kommunikation dieser Marktmeldungen erfolgt dabei über das Datenprotokoll EDIFACT (Electronic Data Interchange for Administration, Commerce and Transport), ein von der UN festgelegtes, weltweites Regelwerk für den zwischenbetrieblichen, elektronischen Datenaustausch zwischen Geschäftspartnern.

Mit dem Startschuss des Bundesamtes für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) für den Einbau von iMSys und im Zuge der Regelungen der „MaKo 2020“ geht die Aggregationsverantwortung für die Energiemengen von mit iMSys ausgestatteten Marktlokationen auf den ÜNB über. Der Aggregator für die Energiemengen aus konventionellen Messeinrichtungen (kME), modernen Messeinrichtungen (mME) und registrierenden Lastgangmessungen (RLM) bleibt weiterhin der Anschlussnetzbetreiber.

Diese Splittung der Verantwortlichkeiten bedingt jedoch die Einführung von zusätzlichen Austauschprozessen für Bilanzkreis- und Lieferantensummen-Zeitreihen (BKSZR, LFSZR) speziell für mit iMSys erfasste Energiemengen und damit einhergehende neue Clearingprozesse auf Bilanzierungsgebietsebene mit dem ÜNB; alles mit dem Ziel, dem Anschlussnetzbetreiber die vollständige Ausbilanzierung seines Netzgebietes zu ermöglichen (Abb. 1).

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