Erheblicher Abbau an Bruttowertschöpfung und Arbeitsplätzen

Abbildung 3 zum Thema: Welche Folgen hat ein beschleunigter Braunkohleausstieg? -  Entwicklung der Bruttowertschöpfung insgesamt nach Revieren

Abb. 3 Entwicklung der Bruttowertschöpfung insgesamt nach Revieren - Angaben in Millionen Euro (Quellen: Statistisches Bundesamt (2018); DEBRIV (2018); Institut der deutschen Wirtschaft (2018))

Durch einen beschleunigten Braunkohleaus-stieg würde es in allen Revieren bereits bis 2030 zu einem erheblichen Abbau an Bruttowertschöpfung (Abb. 3) und Arbeitsplätzen (Abb. 4/Seite 4) kommen. Im Rheinischen Revier würde sich bei der Weiterentwicklung mit dem bestehenden EU-ETS der stärkste Rückgang erst nach 2030 abzeichnen. Ein beschleunigter Kohleausstieg würde dagegen schon zwischen 2020 und 2025 für den stärksten Rückgang bei Bruttowertschöpfung und der Beschäftigung sorgen. Im Mitteldeutschen Revier würde sich bei der Fortschreibung des EU-ETS der stärkste Rückgang zwischen 2035 und 2040 abspielen, während bei einem beschleunigten Ausstieg bereits zwischen 2025 und 2030 der stärkste Rückgang stattfinden würde. Im Lausitzer Revier sieht es so aus, dass der stärkste Rückgang im Szenario mit der ETS-Entwicklung zwischen 2030 und 2035 am deutlichsten ausfallen würde. Im Szenario eines beschleunigten Kohleausstiegs würde der stärkste Rückgang hingegen schon zwischen 2025 und 2030 erfolgen.

Ein beschleunigter Ausstieg aus der Braunkohleverstromung wirkt als zusätzliche Belastung eines ohnehin herausfordernden Entwicklungsprozesses in den Revieren. Eine Änderung der bisherigen Perspektiven der Braunkohleverstromung durch einen beschleunigten Kohleausstieg bedeutet schließlich nicht erst die Einleitung eines Strukturwandels, sondern eine erhebliche Beschleunigung der ohnehin laufenden derzeitigen Prozesse.

Durch die neu festgesetzten nationalen Klima-schutzziele und sektoralen Emissionsminderungspfade ändern sich die politisch gesetzten Rahmenbedingungen für die Braunkohleförderung und -verstromung. Diese Entwicklung erhöht die Anforderungen an die Gestaltung und den zeitlichen Ablauf des Strukturwandels erheblich. Dabei potenziert sich die Gefahr, dass es zu Strukturbrüchen kommt. Die Auswirkungen derartiger Strukturbrüche bestehen nicht nur in einer viel schnelleren Verringerung von Beschäftigung und Wertschöpfung in den Revieren, sondern auch in deutlichen negativen Effekten für die vor- und nachgelagerten Wirtschaftsbereiche und in einer Beeinträchtigung des geordneten Ablaufs von Abbau, Abschluss und Rekultivierung der heute offenen Tagebaue.

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