Schätzung der energiebedingten CO2-Emissionen in der EU im Jahr 2020

Abb. 1: Schätzung der energiebedingten CO2-Emissionen in der EU im Jahr 2020 (Quelle: [2])

So war der Rückgang der CO2-Emissionen aus dem Energieverbrauch mit über 6 % der größte seit dem Ende des Zweiten Weltkriegs. In der EU-28 betrug die Verringerung laut eurostat sogar 13 %. Daran waren die sechs größten EU-Länder zusammen mit rund 70 % beteiligt.

Das Bruttoinlandsprodukt in der EU-28 ist im Jahr 2020 um 6,8 % eingebrochen. Mit der gesunkenen Wirtschaftsleistung ist auch der Ausstoß der Treibhausgase zurückgegangen. Mit einem Rückgang um annähernd 11 % allerdings deutlich stärker als die Wirtschaftsleistung, da neben der Wirtschaftskrise auch der sinkende Treibhausgasgehalt des Primärenergieverbrauchs sowie die niedrigere Energieintensität emissionsmindernd wirkten.

Die CO2-Emissionen, die zu rund 80 % an den Treibhausgasemissionen beteiligt sind, sind in der EU-28 im Krisenjahr sogar um insgesamt 13 % (428 Mio. t) reduziert worden. Unter den fünf größten CO2-Emittenten der EU in 2020 waren die stärksten relativen Rückgänge in Großbritannien mit 16,1 %, in Frankreich mit 16 %, in Italien mit 13,1 %, in Deutschland mit 9,4 % und in Polen mit 7,3 % zu beobachten (Abb. 1). Absolut gesehen sind in Deutschland 67 Mio. t. CO2, in Großbritannien 59 Mio. t. CO2, in Frankreich 53 Mio. t. CO2, in Italien 44 Mio. t. CO2 und in Polen 23 Mio. t. CO2 eingespart worden. Auch in Spanien hat es mit 47 Mio. t. CO2 einen hohen Rückgang gegeben. 70 % der Gesamtminderung ist auf diese Länder zurückzuführen. Einen Anstieg der CO2-Emissionen gab es 2020 in keinem der europäischen Länder. In der EU-15 fiel der Emissionsrückgang mit 14 % stärker aus als in den neuen Mitgliedstaaten mit 9 %.

Bei der Betrachtung der langfristigen Emissionen hat die EU-28 im Jahr 2020 gegenüber 1990 ihre CO2-Emissionen um 36 % gemindert. Anders als im Vorjahresvergleich ist diese Entwicklung in weiten Teilen auf die neuen Mitgliedstaaten zurückzuführen, in denen eine Reduktion um etwa 40 % stattfand. Die absolute Reduktion fiel dagegen in der EU-15 mit knapp 1,2 Mrd. t CO2 fast dreimal so hoch aus wie in den neuen Mitgliedsstaaten. Darunter lieferten die größten Beiträge Deutschland mit einer Minderung von 408 Mio.t. CO2 (-38,8 %), Großbritannien mit 291 Mio.t. CO2 (-48,4 %) und Italien mit 144 Mio.t. CO2 (-32,8 %) sowie trotz des hohen Kernenergieanteils bei der Stromerzeugung Frankreich mit 121 Mio.t. CO2 (-30,2 %). Aber auch Rumänien (-101,5 Mio. t. CO2), Polen (-80,5 Mio.t. CO2), Tschechien (-77,1 Mio.t. CO2) und Bulgarien (-40,0 Mio.t. CO2) haben ihre CO2-Emissionen absolut gesehen stark gemindert.

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