![Abb. 2: 55 % der Befragten der wattline-Studie [2] geben an, dass finanzielle Förderungen am hilfreichsten für das Unternehmen wären. Chart der zeigt, welche Unterstützung erwartet wird: Finanzielle Förderung = 55 %, Vereinfachte Bürokratie = 48 %, Beratung & Information = 33 %, Keine Untersütztung erwünscht = 14 %](/fileadmin/_processed_/6/e/csm_et_018_Gutschke_Abb_2_256394d49a.jpg)
Abb. 2: 55 % der Befragten der wattline-Studie [2] geben an, dass finanzielle Förderungen am hilfreichsten für das Unternehmen wären. (Bild: wattline)
Rohstoffabhängigkeit und geopolitische Dynamik
Ein weiterer Aspekt ist die Abhängigkeit von Rohstoffimporten und geopolitischen Entwicklungen. Die Unsicherheit bezüglich russischer Gaslieferungen, Spannungen im Nahen Osten oder der Ausbau internationaler LNG-Infrastruktur (Flüssigerdgas) [5] zeigen: Energieversorgung hat eine internationale Dimension, die Unternehmen einbeziehen müssen.
Beschaffungsentscheidungen müssen daher nicht nur wirtschaftlich, sondern auch geopolitisch bewertet werden. Strategien zur Diversifikation – etwa durch unterschiedliche Herkunftsländer oder Verträge mit mehreren Versorgern – gewinnen an Bedeutung.
Bürokratie als Wachstumsbremse?
Ein häufig unterschätzter Faktor ist die regulatorische Komplexität von Ausschreibungen, Meldepflichten und Förderbedingungen. Selbst erfahrene Energieverantwortliche stoßen bei der Umsetzung neuer Maßnahmen an bürokratische Grenzen. Wichtiger als eine vereinfachte Bürokratie ist Unternehmen laut wattline-Studie zur Energiewende nur die finanzielle Förderung (siehe Abb. 2).
Hinzu kommt die mangelnde Standardisierung vieler Prozesse. Ein Beispiel: Die Integration von Eigenverbrauchsmodellen ins Energiemanagement scheitert oft an der Schnittstelle zwischen Netzbetreiber, Energieversorger und Unternehmen. Wer heute in Energieeffizienz oder Versorgungssicherheit investiert, muss Ressourcen für Dokumentation, Abstimmung und Kontrolle einplanen.
Nachhaltige Energieversorgung als strategisches Ziel
Nachhaltigkeit wird zunehmend zur Leit-linie unternehmerischer Energieplanung. Der Umstieg auf grüne Energie ist nicht nur ein Beitrag zum Klimaschutz – er bietet Unternehmen auch wirtschaftliche und imagebezogene Vorteile. Die watt-line-Studie [2] zeigt: Fast drei Viertel der Führungskräfte (71 %) sind bereit, Mehrkosten für eine nachhaltige Energieversorgung in Kauf zu nehmen. Diese Offenheit ist ein starkes Signal – gerade in Zeiten, in denen viele Unternehmen nach belastbaren Zukunftsstrategien suchen.