Die Referenten des Fernwärmetages mit dem Leitthema „Mit grüner Fernwärme die Transformation meistern“.

Impulse für die Wärmewende gaben die Referenten des Fernwärmetages in Dortmund (Quelle: Wilo/Timm Westen)

Nicht nur die Versorgungsunternehmen haben die Dekarbonisierung auf ihrer Agenda, sondern auch die herstellende Industrie – vor allem fördernde Mitglieder des AGFW und Teilnehmer der Plattform Grüne Fernwärme – hat sich einer dekarbonisierten und nachhaltigen Entwicklung und Produktion der Fernwärmekomponenten verschrieben. Im Sinne der gesamten Prozesskette „grüne Fernwärme“ sollen unter dem Stichwort „Green DH-Factory“ mit Beispielen und Veranstaltungen Anregungen an die Branche gegeben werden – so wie beim Auftakt bei Wilo.

„Die Industrie zeigt, was sie kann, welche Lösungen sie für die Fernwärme hat, aber auch, was sie selbst für eine klimaneutrale Produktion tut. Das wird nun bei der Plattform Grüne Fernwärme ergänzt und zeigt die Leistungsfähigkeit der gesamten Branche. Auch im Sinne einer kommunalen Wärmeplanung liefert dieses neue Format Impulse für eine zukunftsorientierte Umsetzungsstrategie vor Ort“, sagte Harald Rapp, Leiter der Plattform Grüne Fernwärme, zur Einleitung des Fernwärmetages.

Wilo bringt seine Expertise in den Bereichen Energieeffizienz, Digitalisierung und Systemintegration in den Fernwärmemarkt ein. „Fernwärme wird zu einem zentralen Baustein der Energiewende. Mit unseren intelligenten Systemlösungen verfügen wir über das nötige Know-how, um Kommunen und Industrie aktiv bei der Wärmetransformation zu unterstützen“, betonte Rainer Rixen, Vertriebsleiter Wilo Deutschland. „Unsere Technologien ermöglichen nicht nur die effiziente Verteilung von Wärme, sondern auch deren Erzeugung – etwa durch Wasserstoff – sowie die umfassende Digitalisierung der gesamten Infrastruktur.“

Klimaneutrale Produktion

„Grüne Fernwärme spielt für das Erreichen der Klimaziele in Deutschland eine zentrale Rolle“, sagte AGFW-Geschäftsführer Werner R. Lutsch. Der Fokus hätte in den letzten 20 Jahren auf Strom gelegen, doch dieser macht nur 24 % des Primärenergieverbrauchs aus. Die Wärme liegt bei 50 %. „Daher wird es Zeit, dass wir hier die Transformation voranbringen“, so Lutsch. „Initiativen wie die unseres Mitglieds Wilo zeigen, dass nicht nur die Fernwärme grün wird, sondern auch sämtliche Komponenten entlang der Prozesskette. Das ist ein wichtiger Schritt für das Gelingen der Wärmewende und zeigt die Innovationskraft der Branche.“

Welchen hohen Stellenwert Nachhaltigkeit bei Wilo hat, erläuterte Peter Glauner, CEO Europe bei Wilo, anhand einiger Beispiele, wie Projekte für den Zugang zu sauberem Trinkwasser in Marokko oder das Ermöglichen des Getreideanbaus in Ägypten. Die klimaneutrale Produktion an allen Hauptstandorten bis 2025 ist fest in der Unternehmensstrategie verankert; spätestens 2030 sollen alle Werke klimaneutral sein.

Kommunale Wärmeplanung und Transformationsplan

CO2-Neutralität für alle Geschäftsbereiche bis 2035 ist das Ziel der Stadtwerke Duisburg. Andreas Gutschek, 1. AGFW-Vizepräsident und Geschäftsführer der Stadtwerke Duisburg, schilderte den aktuellen Stand der kommunalen Wärmeplanung und des Transformationsplans. Auch wenn für die Transformationspläne die Versorger und für die Wärmeplanung die Kommune in der Verantwortung sind, so sei eine gemeinsame Erarbeitung sinnvoll und von Vorteil. Er stellte klar, dass die Wärmewende nur gemeinsam gemeistert werden kann.

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