Warum eine Isolierölanalyse die erste Antwort ist

Bild 1. Isolieröl-Zustandsbeurteilung: Vergleich zwischen Neutralisationszahl und Grenzflächenspannungskurve

Bild 1. Isolieröl-Zustandsbeurteilung: Vergleich zwischen Neutralisationszahl und Grenzflächenspannungskurve (Quelle: Electrical Oil Services)

Isolieröl: Bild 2. Säuregehaltskurve im zeitlichen Verlauf

Bild 2. Säuregehaltskurve im zeitlichen Verlauf (Quelle: Electrical Oil Services)

In diesem Zusammenhang sehen sich Verantwortliche in der Industrie, aber auch in Stadtwerken oder bei Energieversorgern mit der Herausforderung konfrontiert, die Leistungsfähigkeit ihrer Transformatoren zu beurteilen, die häufig bereits älter sind und eventuell nicht regelmäßig gewartet wurden. Mithilfe einer Isolierölprobe kann die Isolierölqualität geprüft werden. Sie liefert eine der wichtigsten Aussagekriterien zur Beurteilung des Zustands eines Transformators, denn im Laufe der Betriebszeit nimmt die Ölqualität unter anderem durch Oxidation ab. Die anfangs vorhandenen Inhibitoren werden aufgebraucht und der Säuregehalt im Isolieröl steigt. Das wirkt sich negativ auf die ther­mischen und elektrischen Eigenschaften aus und kann im schlimmsten Fall den Ausfall eines Transformators bedeuten.

Eine Öl-Zustandsbeurteilung ist daher das erste Instrument der Wahl. Isolieröl­untersuchungen ermöglichen eine Beurteilung der Isolierflüssigkeit hinsichtlich ihrer elektrischen, physikalischen und chemischen Eigenschaften und geben Aufschluss über weitere Handlungsnotwendigkeiten.

Im Folgenden sind drei Argumente dargestellt, warum diese Routine fest in den Transformatoren-Wartungsplan inte­griert und in die vorgeschriebenen Audits aufgenommen werden sollte:

  • Betriebssicherheit garantieren: Die regelmäßige Kontrolle der Isolierölqualität ist ein wesentlicher Faktor, um die Betriebssicherheit von ölgefüllten elektrischen Betriebsmitteln zu gewährleisten.
  • Laufzeiten verlängern: Bei Abweichungen von den standardisierten Grenzwerten sinken unvermeidlich die Betriebssicherheit und die Lebensdauer der Transformatoren.
  • Kosten sparen: Zum richtigen Zeitpunkt erkannt, können kosteneffiziente Maßnahmen wie eine Isolier­ölaufbereitung – auch im laufenden Betrieb – durchgeführt werden.

Eine Routineanalyse nach internationalen Normen (DIN EN 60422) kann wichtige Auskünfte über den Zustand des Transformators geben und ermöglicht nötige Aktionen mit dem Ziel, die Ertragsleistung stabil zu halten und die Laufzeit zu verlängern.

Die Electrical Oil Services (EOS) unterstützt ihre Kunden bei dieser Zustandsbeurteilung und bietet die Isolieröl­analyse an. Das impliziert eine Ölprobe – entnommen von ausgebildetem Fachpersonal unter Einhaltung der gebotenen Sicherheitsstandards – und die Auswertung in den eigenen, modern ausgestatteten Laboratorien.

Je nach Zustand des Isolieröls ergeben sich mehrere Möglichkeiten zur Qualitätsverbesserung durch Vor-Ort-Arbeiten. Beispiele hierfür sind:

  • Trocknung, Filterung und Entgasung mittels einer Ölaufbereitungsanlage
  • Ölregeneration zur Tiefenreinigung nicht nur des Isolieröls, sondern des gesamten Isoliersystems
  • Ölwechsel, auch möglich durch Verwendung von recyceltem Isolieröl.

Für kritische Transformatoren bieten die EOS-Experten weitere Analysen an: Überwachung der Grenzflächenspannung, dielektrischer Verlustfaktor DDF (Tan Delta) und Papiereigenschaften (DP). Diese liefern zusätzliche foren­sische Informationen, die als Grundlage für Engineering- und Investitionsentscheidungen dienen können.

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