Dual-Funk-Technologie von Lemonbeat

Bildquelle: Lemonbeat

Lemonbeat­-Geschäftsführer Oliver van der Mond stellt dafür eine Dual­-Funk­-Technologie vor. Als einer der ersten Anbieter setzt enviaM auf diese Technologie und positioniert sich somit als moderner Energiedienstleister.

Die technologische Entwicklung digitaler Lösungen im Energiemarkt hat mittlerweile ein Tempo erreicht, mit dem die wenigsten etablierten Versorgungsunternehmen Schritt halten können: Die Kosten für Hardware sinken, die dafür entwickelten (Software-)Anwendungen und Lösungen werden immer leistungsfähiger. Im Spannungsfeld aus schneller technologischer Entwicklung und hoher Regulierung des Energiemarkts entwickeln innovative Unternehmen neue, oft datengetriebene Geschäftsmodelle, mit denen etablierte Betreiber im Versorgungsmarkt oft nur schwer umgehen können.

Anfang 2018 lag der Strompreis für Haushalte in Deutschland im Durchschnitt bei 30 Ct/kWh. Größter Kostenanteil sind hierbei Netzentgelte, Steuern und Abgaben. So bleibt Energievertrieben kaum mehr übrig, als ihren Kunden in Vergleichsportalen den Wechsel mit Bonuszahlungen oder dem »grünen Gewissen « schmackhaft zu machen – auch wenn aus der Steckdose trotzdem immer der gleiche Strommix kommt. Schon fast als Verzweiflungstat klingt das Versprechen einiger Vertriebe, dem Kunden eine transparente Stromrechnung als besondere Dienstleistung anzubieten.

Die Branche ist dagegen angehalten, jetzt eine aktivere Rolle einzunehmen und ihre eigenen Ideen auf Basis der neuen technischen Möglichkeiten zu entwickeln. Denn wenn sie ihre künftig selbst erhobenen Daten externen Dritten für deren lukrative Geschäftsmodelle überlassen, droht die Gefahr, dass sie sich selbst zum reinen Infrastrukturanbieter degradieren.

Neue Geschäftsmodelle mit digitalen Stromzählern im Privathaushalt

Mit den bisherigen Geschäftsmodellen werden sich künftig immer geringere Margen erwirtschaften lassen, und sie werden schließlich kaum mehr tragfähig sein. Die Unternehmen laufen daher Gefahr, in die Commodity-Falle zu geraten. Ihre Produkte sind austauschbar und zu gleichen Konditionen überall zu bekommen. Mit digitalen Stromzählern lassen sich dagegen ganz neue Geschäftsmodelle entwickeln, bei denen der Stromverkauf zur Nebensache wird.

Nach einer repräsentativen Umfrage des Digitalverbands Bitkom hat mittlerweile jeder dritte Bundesbürger (36 %) grundsätzlich Interesse an einem digitalen Messgerät – einem Smart Meter. Bei den Jüngeren ist das Interesse mit 46 % besonders hoch.

Unterscheidung zwischen iMSys/mME

Während Großverbraucher ab einem Stromverbrauch von 10 000 kWh/a und Selbsterzeuger beispielsweise mit eigener Photovoltaikanlage bereits heute über intelligente Messsysteme (iMSys) verfügen müssen – ab dem Jahr 2020 bereits ab 6 000 kWh Jahresverbrauch –, ist der Druck in Privathaushalten nur gering, die alten analogen Zähler gegen neue digitale Zähler auszutauschen.

Hier ist die Vorgabe, dass erst bis zum Jahr 2032 alle analogen Zähler durch digitale ersetzt sein müssen. Der Durchschnittsverbrauch liegt hier bei rund 3 500 kWh/a. Bei den dort künftig zum Einsatz kommenden modernen Messeinrichtungen (mME) wird jedoch letztlich nur das analoge Messsystem durch ein digitales ersetzt. Vernetzt sind diese neuen digitalen Zähler typischerweise nicht. Sie fristen vielmehr ein kümmerliches Schattendasein.

IP-Technologien und das Internet der Dinge liefern wichtige Voraussetzungen

Der Smart-Energy-Markt ist tendenziell teuer, komplex, begrenzt und nicht immer zukunftsfähig. Besonders hinsichtlich der Übertragung und Nutzung hochgradig granularer Daten müssen sich Unternehmen mit einer Vielzahl an Regeln zum Datenschutz und zur Datensicherheit mit vorgeschriebenen Verbindungsstandards und dem Produktdesign auseinandersetzen. Das hat viele Unternehmen bisher zögern lassen, sich diesem Thema zu widmen. Doch die technologischen Voraussetzungen haben sich in den vergangenen Jahren maßgeblich zum Positiven verändert. Die Kosten für leistungsfähige Hardware sind gesunken, auf Internet-Technologien basierende Verbindungsstandards ermöglichen heute viel bessere Leistungen, als branchenetablierte Standards.

Drittanbieter machen Energieversorgern Geschäftsfelder streitig

Längst mischen neue Marktteilnehmer mit ausgeklügelten Analyseplattformen das Geschäft der Energieversorger auf und ermöglichen datengetriebene Geschäftsmodelle, die vor ein paar Jahren noch undenkbar schienen. Energieversorger laufen daher Gefahr, die Energiedaten aus erster Hand nicht gewinnbringend zu nutzen.

Die Unternehmen der Energiebranche brauchen daher Lösungen, die sie zum einen schnell implementieren können, die aber zum anderen auch robust und zukunftsfähig genug sind, damit die Unternehmen kontinuierlich in neue Geschäftsfelder hineinwachsen können.   

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