Baur Global Academy: Wissenstransfer statt Werbeveranstaltung

Claus Kuhn, Leiter der Baur Global Academy bei der Baur Prüf- und Messtechnik GmbH: "Fehlerortung ist nicht herstellerabhängig – die Physik ist stets dieselbe."

np: Damit der – wenn Sie mir das Bild verzeihen – Funke überspringt, müssen Sie und die anderen Dozenten für die Teilnehmenden nahbar sein. Sind die Gruppen entsprechend klein?

Auf jeden Fall! Bei kundenindividuellen Schulungen sowieso, aber ebenso bei unseren Grund- und Aufbaukursen. Da lassen wir meistens nicht mehr als ungefähr 15 Teilnehmende zu. Bei größeren Gruppen wäre der Wissenstransfer nicht intensiv genug, der Praxisteil würde leiden. Mit 15 Personen hingegen lassen sich vier oder fünf Kleingruppen bilden. Dann können Dozenten und Dozentinnen sich intensiv um die Gruppen kümmern und der Lerneffekt ist hoch.

Kleine Gruppen haben aber auch einen anderen Vorteil: Die teilnehmenden Personen lernen sich besser kennen. Ich habe häufig erlebt, wie Probleme beim abendlichen Zusammensein unter den Teilnehmern gelöst wurden und vor zwei Jahren haben Mitglieder meines Kurses eine WhatsApp-Gruppe gebildet, in der sie sich heute noch austauschen.

 

np: Lassen Sie mich noch einmal auf das herstellerübergreifende Kurskonzept zurückkommen: Wieso wählt ein Geräteanbieter einen solchen, herstelleroffenen Ansatz für seine Kurse und Schulungen?

Im Grunde geht es ja darum, den Teilnehmenden zu zeigen, dass Sie mit den passenden Gerätschaften und einer Portion Know-how ihren Alltag verbessern oder die Wirtschaftlichkeit des Netzes steigern können. Wenn das Wissen nicht vorhanden ist, werden die Geräte nicht genutzt oder es werden erst gar keine neuen angeschafft. Wissen zu Kabelfehlerortung oder Kabeldiagnose weiterzugeben, ist also eine Win-win-Situation sowohl für die Teilnehmenden und ihre Arbeitgeber als auch für unsere ganze Branche. Abgesehen davon sind die Kurse ja kostenpflichtig und die Teilnehmer zahlen für das Know-how, das sie mitnehmen, nicht für Geräte.

 

np: Abschließend noch die Frage zum Kursangebot der Global Academy: Finden die Kurse bereits weltweit statt? Und welche Termine könnte man in Deutschland dieses Jahr noch wahrnehmen?

Weltweit haben wir das Konzept noch nicht umgesetzt, wohl aber schon in einigen Ländern Europas sowie in Lateinamerika. Damit wir die praxisorientierten Kurse umsetzen können, brauchen wir ja Partner, die Teststrecken zum Messen bereitstellen. Daher können wir das Kursangebot nur Schritt für Schritt in weiteren Nationen einführen.

Was die deutschen Kurse angeht, stehen diesen Herbst noch Aufbaukurse zur Kabelfehlerortung sowie ein Seminar zur Ölprüfung im Programm [Anm. der Redaktion: siehe „Veranstaltungen“ bei www.baur.eu/de]. Im Jahr 2025 werden wir wahrscheinlich neun neue Termine anbieten, dann ist auch die Kabeldiagnose wieder dabei.

 

np: Herr Kuhn, vielen Dank für das Gespräch.

Ralf Dunker
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