Mit Meter-to-Cash zum smarten Quartier

Der Smart Production Park mit der Hoepfner-Brauerei und dem entstehenden iWerkx ist eine begehrte Heimat für Tech-Startups in Karlsruhe (Quelle: Solarize Energy Solutions)

Der Smart Production Park mit der Hoepfner-Brauerei und dem aktuell entstehenden iWerkX ist ein aufstrebender Tech-Hotspot in Karlsruhe – und ein Musterbeispiel für ein modernes Microgrid. An das Areal grenzt ein Mehrgenerationenhaus an, das unter anderem eine Kita und ein Pflegeheim beherbergt. Diese Gebäude werden von Dach-PV-Anlagen sowie einem Blockheizkraftwerk mit Mieterstrom versorgt. Außerdem befinden sich auf dem Areal insgesamt 16 Ladestationen für Elektrofahrzeuge.
Der Komplexität dieses Microgrids war das bislang eingesetzte Meter-to-Cash-System nicht gewachsen. Neben den heterogenen Energiequellen erschwerte vor allem die Kombination aus Gewerbe- und Wohngebäuden auf dem Areal die Bilanzierung der Stromverbräuche. Die bisher genutzte Meter-to-Cash-Lösung konnte den Strom nicht gemäß den Vorgaben für Gewerbestrom viertelstündlich bilanzieren. Auch ein Zweipreissystem war mit der bestehenden Softwarelösung nicht umsetzbar.
Zudem waren auf dem Hoepfner-­Areal zwei verschiedene Messstellenbetreiber aktiv, mit jeweils unterschiedlichen Schnittstellen. Durch Schnittstellenprobleme zwischen Messstellenbetreiber und Meter-to-Cash-Plattform kam es immer wieder zu Problemen bei der Abrechnung. Mangels automatisiertem Anlagenmonitoring drohten außerdem große finanzielle Verluste, wenn etwa der Ausfall des BHKW unbemerkt blieb. Kurzum: Es war Zeit für ein neues System.

Unkomplizierte Bilanzierung auf SaaS-Plattform

Verantwortlich für den Mieterstrom im Smart Production Park zeichnet die BES Badische Energie-Servicegesellschaft, ein Joint Venture der Stadtwerke Karlsruhe und der Hoepfner Bräu Immobiliengesellschaft. Im Rahmen ihres nachhaltigen Business-Modells hat die BES nach einer Lösung gesucht, um ganzheitlichen Mieterstrom für wohnwirtschaftliche und gewerbliche Immobilien anzubieten und zu bilanzieren.
Dabei entschied sich die BES für die Meter-to-Cash-Plattform des Energieservice-Anbieters Solarize Energy Solutions. Als erfahrener Partner für Energieversorger ist Solarize im Stande, die Messwerte von grundzuständigen oder wettbewerblichen Messstellenbetreibern einzulesen und abzurechnen – sei es über das Standard-Marktkommunikationsformat MSCONS oder mithilfe von Schnittstellenadaptern für spezielle Messtellenbetreiber. Auf der SaaS-Plattform des Stuttgarter Unternehmens laufen alle Fäden für eine saubere und unkomplizierte Bilanzierung zusammen: egal ob beim Gewerbe- oder Privatmieter, egal ob Strom aus dem Netz, aus der PV-Anlage, dem BHKW oder weiteren Stromerzeugern.
Da der Smart Production Park im laufenden Betrieb integriert wurde, mussten alle Zähler und Anlagendaten auf das neue Solarize-System migriert werden. Innerhalb von gerade mal einer Woche hat Solarize über 7 Mio. Messwerte importiert – inklusive der Verbrauchsdaten aus dem Jahr 2021, um das Entlastungskontingent für die Strompreisbremse errechnen zu können. Im Zuge der Migration wurden auch die Objekte, die bislang nicht bilanziert wurden, in die neue Softwareplattform integriert.

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