MVV und GBG wollen mit LoRaWAN nun die Wohn- und Lebensqualität in der Quadratestadt Mannheim weiter steigern.

Karl-Heinz Frings (l.), Geschäftsführer der GBG, und Ralf Klöpfer, Vertriebsvorstand MVV, besiegeln die LoRaWAN-Kooperation (Bild: MVV)

Bei der Stadt der Zukunft steht die Wohnqualität für ihre Einwohner im Mittelpunkt: lebenswert, umwelt- und klimafreundlich, den eigenen Bedürfnissen und Anforderungen entsprechend. Eine wichtige Rolle dabei spielen dabei auch neue, innovative Technologien. Smart City ist das Stichwort. Die Städte der Zukunft sind digital, vernetzt und smart: Sie nutzen Daten und innovative Technologien, um Verkehrsflüsse besser zu steuern oder auf unterschiedliche Wetterbedingungen zu reagieren.

Wie aber werden die dafür benötigten Daten erhoben, übermittelt und verarbeitet? Hier kommt das sog. "Long Range Wide Area Network", kurz LoRaWAN, ins Spiel: Das drahtlose Funknetzwerk mit großer Reichweite und geringem Energieverbrauch übermittelt verschlüsselte Daten und kann herstellerübergreifend eingesetzt werden. Es vernetzt einzelne elektronische Systeme und lässt sie miteinander kommunizieren – eine wichtige Grundlage für Anwendungen im Bereich des "Internet of Things" (IoT).

Das Mannheimer Energieunternehmen MVV verfügt bereits über ein LoRaWAN-Netz in Mannheim. Dafür hat es Antennensysteme, sog. Gateways, auf rund einem Dutzend Gebäuden im Stadtgebiet installiert, u.a. auf dem MVV-Hochhaus am Luisenring. Die Antennen können Daten von Sensoren empfangen, die sich in einer Entfernung von bis zu 10 km befinden. Diese Daten werden über einen Server an die IoT-Plattform von MVV übermittelt, zusammengeführt und analysiert.

Das Unternehmen nutzt die Technologie für eigene Anwendungen sowie für Projekte mit Partnern. Die MVV-Angebotspalette für kommunale Partner und Unternehmen reicht dabei von Lösungen für das Management einer smarten Stadt über intelligent gesteuerte Energienetze, Mobilitätskonzepte und eine vernetzte Infrastruktur bis hin zu Anwendungen zur Verbesserung von Lebensqualität und Lebensumfeld in der Stadt. Ressourcen wie Wasser und Energie sollen nachhaltiger eingesetzt, die Umwelt geschont, die Mobilität verbessert werden. Davon profitieren Städte, Bürger und die örtliche Wirtschaft gleichermaßen.

Um ihr bestehendes Netzwerk in der Quadratestadt flächendeckend zu verdichten, arbeitet MVV nun auch mit der GBG – Mannheimer Wohnungsbaugesellschaft zusammen und bringt auf einem weiteren Dutzend Gebäuden neue Antennensysteme an. "Die GBG ist der perfekte Partner für uns, da sich ihre Gebäude über das gesamte Stadtgebiet erstrecken", so Ralf Klöpfer, Mitglied des MVV-Vorstands. "Das stadtweite LoRaWAN-Netz ermöglicht eine Vielzahl an Anwendungsmöglichkeiten, die zu einer nachhaltigen Stadtentwicklung beitragen und durch den effizienten Einsatz von Ressourcen die Umwelt schonen."

"Wir freuen uns, dass wir auf diese Weise die MVV beim Aufbau des LoRaWAN-Netzwerkes unterstützen können. Unser Immobilienbestand bietet hier natürlich gute Voraussetzungen für eine flächendeckende Abdeckung", sagt Karl-Heinz Frings, Geschäftsführer der GBG. "Denkbar sind für uns zudem künftig auch gemeinsame Projekte mit der MVV zur Nutzung des neuen Netzwerks."

MVV nutzt ihr LoRaWAN-Netzwerk u.a. zur Fernauslesung seiner Wasser- und Wärmezähler, zur Messung von Bodentemperaturen und zur Ermittlung des Grundwasserpegels für die Trinkwasserversorgung. Auch außerhalb der Energie- und Wasserversorgung setzt MVV dabei ihre Smart Cities-Expertise in Mannheim ein, etwa in den Bereichen Ladezonenmanagement und Verkehrsflussmessung. Auf zwei Gebäuden der GBG in den Stadtteilen Vogelstang und Rheinau hat MVV bereits einen erfolgreichen Test mit den neuen Antennensystemen durchgeführt. Die Installation aller neuen Antennen in Mannheim soll bis November 2020 abgeschlossen sein.

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