Bedingte Datenteilbereitschaft für die digitale Energiewende

Abb. 3 Bereitschaft, Energieverbräuche über Smart Meter zu teilen

Abb. 3 Bereitschaft, Energieverbräuche über Smart Meter zu teilen (Quelle: WZGE)

Abb. 4 Gründe für die Bereitschaft, Daten per Smart Meter zu übermitteln

Abb. 4 Gründe für die Bereitschaft, Daten per Smart Meter zu übermitteln (Quelle: WZGE)

Gut zwei Drittel (68 %) der Befragten können sich vorstellen, ihre Energieverbrauchsdaten via Smart Meter mit Energieunternehmen zu teilen. Ein Viertel (25 %) lehnt eine Datenübermittlung (eher) ab. Dabei zeigt sich die Relevanz des Einflussfaktors Vertrauen: Von denjenigen, die ein (eher) hohes Vertrauen zum Ausdruck bringen, dass Energieunternehmen verantwortungsvoll mit ihren Daten umgehen, bekunden 79 % eine grundsätzliche Datenteilbereitschaft. Bei denjenigen mit (eher) geringem Vertrauen sinkt diese Bereitschaft auf 59 %. Noch stärker wirkt sich die Sichtweise der Befragten auf Big Data aus. Von denjenigen, die überwiegend positive gesellschaftliche Auswirkungen wahrnehmen, sind 84 % bereit, ihre Daten zu teilen. Bei den Skeptikern sinkt die Bereitschaft auf 44 %, während 48 % (eher) nicht bereit sind, ihre Daten via Smart Meter zu teilen (Abb. 3).

Persönlicher Nutzen als Triebkraft für Datenteilbereitschaft

Knapp zwei Drittel (63 %) derjenigen, die (eher) bereit sind, ihre Energiedaten via Smart Meter zu teilen, steht der persönliche Nutzen wie zum Beispiel geringere Energiekosten im Vordergrund. Gemeinwohlbezogene Aspekte wie ein Beitrag für die Energiewende sind dagegen nur für 28 % ein Anreiz zum Datenteilen. Auch bei der weiter zugespitzten Frage nach dem wichtigsten Anreiz für das Teilen von Energiedaten mit Unternehmen steht der persönliche Nutzen an erster Stelle: Für 18 % aller Befragten ist er der relevanteste Faktor – kein Aspekt wird häufiger genannt. Gemeinwohlbezogene Aspekte wie der Klimaschutz sind lediglich für 7 % ausschlaggebend (Abb. 4).

Vertrauen als Vorbedingung für Nutzenwahrnehmung

Auf die Frage, welche Gründe gegen das Datenteilen via Smart Meter sprechen, dominiert bei den Skeptikern des Datenteilens die Sorge vor Schädigungen: 60 % befürchten, dass ihre „häuslichen Gewohnheiten erfasst“ werden könnten. Gut die Hälfte (51 %) äußert zudem Bedenken, die datenverwertenden Unternehmen könnten mehr von den Daten profitieren als sie selbst.
Fragt man umgekehrt nach der Bedeutsamkeit vertrauensbildender Faktoren für das Datenteilen mit Energieunternehmen, zeigt sich folgendes Bild: Mit 89 % wird von der Gesamtheit der Befragten die Gewährleistung von Datensicherheit am häufigsten als (sehr) wichtiger Faktor genannt. Dicht dahinter folgen Transparenz der Datenverarbeitung (86 %) und eine strikte Zweckbindung der Datennutzung der Energieunternehmen (85 %). Die Gewährleistung von Datensouveränität ist insbesondere für Menschen mit geringer Datenteilbereitschaft von großer Relevanz. Für 29 % aus dieser Gruppe ist dies der allerwichtigste Faktor für ihre Datenteilbereitschaft (gegenüber 14% bei der Gesamtheit der Befragten).
Überraschend: Die Selbstverantwortung der Unternehmen in Form von ethischen Leitlinien wird von 77 % als (sehr) wichtig erachtet. Der vieldiskutierte Einsatz von Datentreuhändern und Gütesiegeln als vertrauensbildende Faktoren nimmt dagegen für die Befragten eine vergleichsweise nachrangige Rolle ein und ist lediglich für 68 % bzw. 62 % (sehr) wichtig (Abb. 5).

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