Der „Benchmark“ für die Versorgungssicherheit

Versorgungssicherheit: Abb. 4: Teilnehmer MaBiS-Benchmark 4.0

Abb. 4: Teilnehmer MaBiS-Benchmark 4.0 (Bildquelle: BET)

Versorgungssicherheit: Abb. 5: Identifiziertes Optimierungspotenzial

Abb. 5: Identifiziertes Optimierungspotenzial (Bildquelle: BET)

Netzbetreiber tragen durch die Optimierung ihrer Netzbilanzierung sowie Anpassung ihrer Standardlastprofile zur Erhaltung der Versorgungssicherheit in Deutschland bei. Seit Einführung der „MaBiS“ zum 01.06.2011 führt BET regelmäßig Unternehmensvergleiche mit Fokus auf die Bilanzierungsqualität Strom durch (2012/2013/2015/2018).

Der vierte „MaBiS-Benchmark“ aus dem Jahr 2018 mit 35 Netzbetreibern aus zehn Bundesländern und aus allen vier Regelzonen (Abb. 4) zeigt, dass weit über die Hälfte der Netzbetreiber mittlerweile netzspezifische Lastprofile einsetzen. Der Vergleich weist auch nach, dass ein kleiner Anteil von Extremwerten wie Preis- und Leistungsspitzen einen nicht zu unterschätzenden Einfluss auf die Kosten/Erlöse der Differenzzeitreihe haben. In einer Simulation wurde erhebliches Optimierungspotenzial nachgewiesen, wonach die Differenzmengen um bis zu 55 % reduziert werden können (Abb. 5).

Auch bei Teilnehmern mit bereits vorgenommener Profilanpassung besteht die Möglichkeit, diese DBA-Mengen weiter zu reduzieren. Bereits mit einer erstmaligen Anpassung der Standardlastprofile können oft signifikante Mengenabweichungen im Differenzbilanzkreis reduziert werden.

Ein Schwerpunkt war zudem, die Auswirkungen eines individuellen Rollouts auf die Bilanzierungsqualität darzustellen. Die geschaffene Transparenz und die regelmäßigen Optimierungen sorgen für nachhaltige Verbesserungen, da sie die wechselhaften Verhaltensweisen der Haushalte, Prosumer und nicht-leistungsgemessenen Einspeiser abbilden. Neben den anonymisierten Vergleichen unterstützte der Benchmark bei der gezielten Qualitätsbewertung und Identifikation von Handlungsbedarfen in der Netzbilanzierung.

Einen erneuten Benchmark plant BET im 1. Halbjahr 2020 und beantwortet nach fast neun Jahren MaBiS folgende Fragen der Netzbetreiber:

Wie stellt sich meine Bilanzierungsqualität im Vergleich zu anderen Netzbetreibern dar?

  • Haben meine Optimierungsmaßnahmen den erhofften Erfolg gebracht?
  • Welche Stellschrauben für die Bilanzierungsqualität erscheinen bzgl. ihrer optimierenden Auswirkung vielversprechend für mich?
  • Führe ich eine optimale Bewirtschaftung der Differenzzeitreihe durch?
  • Wie gut ist meine Prognose der Differenzzeitreihe?
  • Und im Hinblick aufkommende Kostenprüfungen: Inwieweit lohnt sich für mich eine Risikominimierung aufgrund potenzieller Nichtanerkennung der in diesem Bereich anfallenden Kosten?

Dieser fünfte bundesweite MaBiS-Benchmark beschäftigt sich mit diesen Themen und unterstützt bei der kontinuierlichen Verbesserung der Netzbilanzierung. Die Einordnung von Bilanzierungsqualität, DBA-Kosten und der Vergleich mit anderen Netzbetreibern sind Grundlage für unternehmensspezifische Empfehlungen und die darin genannten gezielten Maßnahmen.

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