Stated Choice-Experiment

Tab. 1: Vertragseigenschaften Stated Choice Experiment

Tab. 1: Vertragseigenschaften Stated Choice Experiment

Da aktuell kein Markt zur Bereitstellung von Flexibilität existiert, wurden die Teilnahmebereitschaft und die Präferenzen für verschiedene Flexibilitätsoptionen mittels eines sogenannten Stated Choice-Experiments oder Auswahlexperiments gemessen. Basierend auf den bereits im Haushalt vorhandenen oder geplanten Schlüsseltechnologien wurden die Haushalte einem von drei Experimenten zugeteilt. In diesem Experiment wurden die Haushalte in eine hypothetische Entscheidungssituation versetzt, bei der sie sich wiederholt zwischen verschiedenen Vertragsoptionen zur Bereitstellung von Flexibilität (mittels der Schlüsseltechnologie) entscheiden mussten. Die Optionen wurden dabei durch insgesamt fünf verschiedene Eigenschaften beschrieben (siehe Tab. 1):

  • Die Eigenschaft (1), monatliche Vergütung, gibt die Vergütung des Netzbetreibers für die grundsätzliche Bereitschaft zur Bereitstellung von Flexibilität an und ist unabhängig vom tatsächlichen Abruf von Flexibilität. Sie variiert in 5 €-Schritten von 5 € bis 25 € pro Monat.
  • Die Eigenschaft (2) spezifiziert die verbleibende Mindestkapazität der Technologie, die sich durch den Abruf von Flexibilität verändert. Die genaue Ausformulierung des Attributs unterscheidet hierbei zwischen drei Technologien: die garantierte Mindestkapazität des Batteriespeichers (BS) für die Eigenbedarfsdeckung bei einem Abruf, die garantierte Mindestreichweite des Elektroautos (E) nach einem Abruf und die garantierte Mindestraumtemperatur im Fall einer Abschaltung der Wärmepumpe (WP). Die zweite Vertragseigenschaft gibt somit indirekt die maximale Komforteinbuße wieder, die durch den Flexibilitätsabruf entstehen kann.
  • Die Eigenschaft (3), maximale Anzahl der Flexibilitätsabrufe pro Monat, legt eine Obergrenze für die Abrufe fest, welche zwischen 10 bis 30 Abrufe pro Monat variiert.
  • Die Eigenschaft (4), Häufigkeit der Informationsbereitstellung zu den stattgefundenen Abrufen, spezifiziert die Wege und die Häufigkeit der Kommunikation. So könnten zum Beispiel Informationen jederzeit online oder per App eingesehen, in unterschiedlichen Zeitintervallen per Mail verschickt oder nur jährlich per Post mitgeteilt werden.
  • Zuletzt beschreibt die Eigenschaft (5) persönliche Einflussmöglichkeiten auf die Abrufe.

Vor Beginn der Auswahlsituation erhielten die Haushalte eine Beschreibung der Entscheidungssituation mit detaillierten Informationen zu den verschiedenen Vertragseigenschaften. Zusätzlich wurden sie darauf hingewiesen, dass die Ergebnisse aus dem Experiment als Empfehlungen für Entscheidungsprozesse dienen, um den hypothetischen Charakter des Experiments zu reduzieren. Im Anschluss wurden sechsmal hintereinander drei verschiedene Flexibilitätsoptionen gezeigt. Die mehrfache Abfrage ist dabei entscheidend, um ermitteln zu können, inwiefern die unterschiedlichen Vertragseigenschaften gegeneinander abgewogen werden.

3 / 4

Ähnliche Beiträge